Es gibt Bands, an die wächst man als Hörer langsam heran, Krypteria sind für mich so ein Fall. Der Name und auch eine grobe Ahnung dessen, was sie produzieren, waren mir schon etwas länger präsent, aber das wirkliche Interesse ist in mir erst gewachsen, als ich die vier Metalmaniacs letztes Jahr auf dem Castle Rock erleben durfte. Ich muss gestehen, es war nicht zuletzt die zugleich bezaubernde und beindruckende Präsenz von Frontfrau Ji-In Cho, die mich seinerzeit restlos in den Bann zog.
Gegründet haben sich Krypteria als Band im Jahre 2005 - gewachsen aus einem gleichnamigen Musical-Projekt, das Drummer S.C. Kuschnerus und Gitarrist Chris Siemons vorher geführt hatten. Bereits als Musical konnte man beachtliche Erfolge einfahren, was für den Start der Band sicherlich einen guten Ausgangspunkt darstellte, zumal alle beteiligten Musiker Erfahrung und Vorbildung mitbringen. Mit stets wachsendem Erfolg, drei Alben und zahlreichen Touren und Festivalauftritten haben sich Krypteria nun vollends innerhalb der Rock- und Metalszene etabliert.
Nun steht die vierte Langspielplatte des Quartetts an, veröffentlicht auf dem bandeigenen Label Liberatio Music. Der Titel - All Beauty Must Die - klingt dabei finsterer, als die Musik sich letztlich darstellt, textlich allerdings geben sich Krypteria auf diesem Album ausgesprochen kritisch. Den Grundsound von All Beauty Must Die darf man wohl sicher irgendwo zwischen Symphonic und Gothic Metal ansiedeln, wenngleich eine solche Corsage natürlich nicht den Nagel auf den Kopf trifft. Schon der Opener Messiah überrascht hier, wenn Ji-In Cho plötzlich mitten im epischen Metalsound Passagen einstreut, die an den Crossover der 90er erinnern. Eher klassische Kandidaten vom Sound her, die mich auch an das bisher mir bekannte Material von Krypteria erinnern, sind zum Beispiel Eyes Of A Stranger und (How Can Somthing So Good) Hurt So Bad, während bei The Eye Collector die Wurzeln der Band im Musical deutlich werden. Hier hat die Band einen elfmenütigen Epos geschaffen, der sich inhaltlich auf die Geschichte Der Augensammler von Sebastian Fitzek bezieht und in dem alle vier Musiker Gesangsparts übernehmen, wodurch das Ganze tatsächlich den Charakter einer musikalischen Theater-Erzählung bekommt.
Auch Gaststars sind bei All Beauty Must Die mit von der Partie, wobei ich vor allem die einmalige Doro erwähnen möchte, deren Rockröhre sich mit der von Ji-In Cho beim Song Victoria ideal ergänzt.
Eigentlich gehört die Musikrichtung, die Krypteria grundsätzlich bedienen, ja nicht unbedingt zu meinen Favoriten, aber ich muss sagen: Diese Band hat etwas besonderes, was sie wohltuend aus dem Einheitsbrei hervorhebt. Diesen Eindruck hatte ich schon live gewonnen und All Beauty Must Die bestätigt ihn nur nochmal, das Album ist definitiv empfehlenswert!
Trackliste:
01. Messiah
02. As I Slowly Bleed
03. Fly Away With Me
04. You Killed Me
05. Live To Fight Another Day
06. Eyes Of A Stranger
07. Thanks For Nothing
08. Turn The World Around
09. Higher
10. Victoria
11. (How Can Somthing So Good) Hurt So Bad
12. The Eye Collector
Bonus:
13. Get The Hell Out Of My Way 2011<
14. Liberatio 2011
15. Come Hell Or High Water
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Veröffentlichung: 22.04.2011
Stil: Gothic Metal
Label: Liberatio Music
Website: www.krypteria.de
MySpace: www.myspace.com/krypteria
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