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Gothminister: Anima Inferna

Gothminister ist für mich ein seltsames Phänomen: Irgendwie habe ich das Gefühl, er war schon immer da, die Band sei ein Urgestein der Szene - Einfach weil ich die Truppe um Mastermind Bjørn Alexander Brem schon so häufig live gesehen habe wie kaum eine andere. Und doch habe ich mich nie besonders intensiv mit dieser Combo befasst - Erst jetzt, wo das neueste Album Anima Inferna in den Startlöchern steht bin ich quasi dazu "gezwungen".

Das mag negativ klingen, ist aber eigentlich gar nicht so gemeint. Es ist einfach so, dass ich nie großer Fan war und Gothminister live zwar recht cool sind, aber mich auch nicht von den Socken gehauen haben. Nun hab ich mich im Zuge dieser Rezension eingehend mit den Norwegern befasst. Was übrigens gar nicht so einfach ist, denn informative Biografien zu Gothminister im Web gibt es zwar, aber seltsamerweise nicht auf den "üblichen" Kanälen.

Nun denn, die erste Überraschung war dann auch, dass Gothminister gerade mal etwas mehr als eine Dekade existieren und Anima Inferna offenkundig erst ihr viertes Album ist. Bjørn hatte zuvor in anderen Bands (Conceptor und Disco Judas) gesungen, ist dann beinahe an einer schweren Halsentzündung gestorben und hat sich nach seiner Genesung selbst als Kunstfigur Gothminister neu definiert - Aus dem Soloprojekt entstand letztlich die vollwertige Band, die wir heute kennen.

Anima Inferna heißt es also, das neueste Werk des Ministers für gothische Angelegenheiten. Was mich überrascht ist der vollmundige, satte und finstere Sound, den die Band hier an den Tag legt, das hatte ich so von den Gigs gar nicht mehr in Erinnerung. Gerade dadurch wirkt das Album jedoch richtig authentisch, der höllische Titel zieht sich als roter Faden quer durch alle Songs. Dadurch entsteht ein Gesamtklang, der puren Gothrock zelebriert, wie man ihn heutzutage eigentlich viel zu selten hört.

Deswegen will ich das Album jetzt auch gar nicht weiter zerlegen. Mit Anima Inferna liegt nun ein Album vor, welches mir eine Band nahegebracht hat, die bis dato eher eine Randerscheinung in meinem musikalischen Kosmos gewesen ist. Insofern haben Gothminister mit ihrem neuesten Werk definitiv alles richtig gemacht.

Trackliste:
01. Stonehenge
02. Liar
03. Juggernaut
04. 616
05. Solitude
06. The Beauty Of Fanatism
07. Anima Inferna
08. Fade
09. The Beast
10. Hell Opens The Gate
11. Liar (Goatmanifest Remix)

Veröffentlichung: 25.03.2011
Stil: Gothic Rock/Metal
Label: Danse Macabre
Website: www.gothminister.com
MySpace: www.myspace.com/gothminister

Cover
London-Kurztrip.de

03/22/11 by Otti
Gothminister in unserer Band- und Künstlerdatenbank

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