Wo fängt dein Himmel an? Wenn das jemand fragt, der bereits die Ehre hatte im Vorprogramm von Herbert Grönemeyer aufzutreten, dann ist das allein schon ein Beweis dafür, daß Philipp Poisel über den Horizont hinaus schaut. Das wiederum ist eine grundessentielle Fähigkeit eines jeden Künstlers, welcher als Sänger und Songschreiber langfristig ernst genommen werden will.
Wo fängt dein Himmel an? Der Name des ersten Albums jenes Songwriters wiederum stellt auch den Kern seiner Musik dar. Philipp Poisel singt von alltäglichen Begebenheiten als wären es Geschichten aus einer anderen Welt, transportiert Gefühle über audioaktive Momentaufnahmen, und stellt dabei direkt oder indirekt Fragen: Lebst Du? Liebst Du? Wo fängt dein Himmel an?
Seine Musik ist kaum zu fassen, zu leicht um sich in ihr fallen zu lassen, und doch zu schwermütig um sie wegzudrängen. Ein wenig erinnert das, was Philipp uns bietet an die Sommer der letzten Jahre. Wo die Sonne scheinen sollte, dringt sie nur phasenweise durch Wolkendecken und lässt sich all zu oft von Regen und Sturm verdrängen. Die Welt ist nicht schlecht geworden, die Menschen nicht weniger gefühlvoll, aber über allem hängt ein leichter Schatten, der nicht wegzuleugnen ist.
Nein, Philipp Poisel klagt nicht an, meist singt er sogar von den schönen Dingen im Leben, vor allem der Liebe. Es ist dieser bittere Beigeschmack in seiner Stimme, der den Hörer alles hinterfragen lässt.
Und doch fühlt man sich nicht schlecht, wenn man denn das Album hinter sich gelassen hat. Philipp Poisel hat diese Begabung, die ebenfalls einen guten Songwriter ausmacht: Die eigene Wahrnehmung, das subjektive Empfinden zu sensibelisieren. Man fragt mehr, genießt mehr, lebt vielleicht auch intensiver. Und man überlegt sich: Wo fängt denn nun eigentlich mein Himmel an?
Tracklist:
01. Wo fängt dein Himmel an
02. Halt mich
03. Als gäb´s kein Morgen mehr
04. Ich und Du
05. Herr Reimer
06. Mit jedem deiner Fehler
07. Wie Du
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08. Unanständig
09. Seerosenteich
10. Wer braucht schon Worte
11. Irgendwann
12. Durch die Nacht
13. Schweigen ist Silber
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Veröffentlichung: 29.08.2008
Philipp Poisel - Homepage
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