Visions Of Atlantis - Ein Name der kraftvoll und phantastisch klingt, und das ist wohl auch so gewollt. Dass aber gerade eine Band aus dem binnenländischen Österreich sich gründet, weil sie "fasziniert" von den Sagen um eine im Meer versunkene, mythologische Stadt ist, macht das ganze natürlich noch etwas... Spezieller. Tatsächlich aber steht es genauso in der Bandinfo, ein Umstand der mich neugierig macht. Bis dato sagte mir diese Combo überhaupt nichts, obwohl sie bereits seit über elf Jahren existiert und das vorliegende Album immerhin schon ihre vierte Langspielplatte darstellt.
Delta heißt die neue Scheibe der Österreicher, die sich seit ihrer letzten Scheibe Trinity (2007) zweier Umbesetzungen unterziehen musste. Die ehemalige Sängerin Melissa Ferlaak und Gitarrist Wolfgang Koch haben sich lieber privaten Dingen zugewandt, an ihre Stelle traten eine neue Frontfrau namens Maxi Nil und Gitarrero Werner Fiedler.
Vergessen wir einmal, dass ich dem klassischen Symphonic Metal nicht sonderlich viel abgewinnen kann. Neutral betrachtet machen Visions Of Atlantis ihre Sache nämlich ausgesprochen gut. Genretypische, bombastische Arrangements, schwungvolle Melodien und ein überzeugender Kontrast zwischen männlichen und weiblichen Vocals sorgen dafür, dass der doch nicht ganz unerhebliche Erfolg von Visions Of Atlantis auch für mich nachvollziehbar bleibt. Dicke Pluspunkte bekommen die Alpenländer zudem bei mir, weil sie im Opener Black River Delta ein geniales Cembalo-Zwischenspiel (wohl sicherlich durch ein Keyboard imitiert) eingebaut haben... Auch sonst wird dieser Klang, den ich einfach liebe, gelegentlich mal verwendet. Gut gemacht. ;)
Ansonsten überzeugt besonders das Stück Conquest Of Others - ausgestattet mit einem Intro, welches auch zum Soundtrack eines guten Fantasyfilms gehören könnte, entfaltet sich daraus ein ziemlich kerniger Song, der unterstreicht, dass Visions Of Atlantis mehr drauf haben als nur erfolgreiche Mitbewerber zu imitieren.
Alles in allem muss ich sagen, bin ich von dieser Scheibe positiv überrascht, und kann sie Symphonic-Metallern getrost ans Herz legen. Delta kann man sich jederzeit wieder anhören.
Trackliste CD1:
01. Black River Delta
02. Memento
03. New Dawn
04. Where Daylight Falls
05. Conquest Of Others
06. Twist Of Fate
07. Elegy Of Existence
08. Reflection
09. Sonar
10. Gravitate Towards Fatality
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Veröffentlichung: 25.02.2011
Stil: Symphonic Metal
Label: Napalm Records
MySpace: www.myspace.com/visionsofatlantisofficial
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