Das Artwork vom Schwarzbuch deutscher Postpunk wirkt irgendwie, als wäre es direkt aus einem Badesalz-Sketch entsprungen... Und das ist keinesfalls als Kritik zu verstehen. Der subtile und intelligente Humor des hessischen Comedyduos ist in seiner Art nämlich etwas besonderes, kann aber auch inhaltlich sicher eine gewisse Verwandschaft mit der Musik der Genetiksvorweisen.
Bei diesen wiederum handelt es sich um ein fränkisches Punk-Trio, welches sich aber auch im Wave sehr wohlfühlt und einen Studio-Sklaven... äh... -Keyboarder angelacht hat, als es darum ging das Schwarzbuch deutsche Postpunk aufzunehmen. Soweit alles klar?
Genetiks also... Seltsamer Name irgendwie. Das hat sowas intellektuelles, ungreifbares... Bzw im Unterbewusstsein wirkt der Name gar provokant. Genetik, war das nicht dieses Thema wo man pauschal dagegen ist? Oder dafür? Das hatte doch was mit Essen zu tun, aber auch mit Manipulation? Und mit Fortpflanzung! Okay, das macht den Namen wieder sympathisch, da können wir uns also weiter mit befassen.
Sollten wir auch... Zumindest wenn wir den Punk lieben. Das Schwarzbuch deutscher Postpunk könnte direkt aus der Mitte der 80er stammen, als die Nachfahren der ersten Punkgeneration über wellenartige Refrains und sehr treibende Gitarren-Schwermut ganz neue Klänge erfanden. Die Genetiks könnten dabei gute Freunde der Fehlfarben sein, auch Fliehende Stürme könnten hier im sozialen Netzwerk zu den Top-Buddies gehören.
Im Grunde bin ich allerdings stinkig auf die Genetiks. Vergangenen Freitag hab ich das Schwarzbuch während einer nächtlichen Autofahrt bei Schneetreiben rauf und runter gehört, und seitdem hab ich einen Ohrwurm. Ein Song der ähnlich klingt wie das, was die Nürnberger fabrizieren, aber von irgendeiner anderen band ist, und wo ich zum verrecken nicht auf den Titel oder die Band komme. Sowas quält und tut den Synapsen weh!
Wer allerdings nicht unter dem gleichen Dachschaden leidet wie ich hat hier denk ich nichts zu befürchten. die b>Genetiks sind laut und sicherlich nicht jedermanns Freunde, aber allemal einen Blick und eine "Listening Session" wert. So mancher dürfte im Anschluss infiziert sein und sich das Schwarzbuch deutscher Postpunk zulegen.
Trackliste
01. Keine neue Heimat
02. Rom
03. Affenliebe
04. 1946
05. Gimme Hope Andreas
06. Hexenjagd
07. Ceaucesku
08. Gegner
09. Die Verwandlung
10. Zombie aus Rust
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Veröffentlichung: 03.12.2010
Stil: Postpunk/New Wave
Label: Danse Macabre
MySpace: www.myspace.com/gggenetiks
Website: www.genoton.de
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