Bis heute sind Begriffe wie "Web-EP" oder "Web-LP" noch eher was für Insider, für technisch versierte Musikfreaks. Natürlich etabliert sich gerade der legale Download-Markt auch beim Massenpublikum, doch die meisten jener werden wohl kaum mal über den Tellerrand von Britney Spears, Timbaland und vielleicht Metallica hinaus herunterladen.
Eigentlich ist das schade, denn gerade um ein paar interessante Acts aus dem Untergrund kennenzulernen ist das Internet doch ideal. Zum Beispiel Eisschock, ein "weibliches Soloprojekt" aus dem Herzen Deutschlands. Die gelernte Psychologin präsentiert auf ihrer "Web-EP" Play The Game 5 interessante und eingängige EBM/Industrial-Tracks eigener Machart, die mit hämmernden Beats und psychotisch- beschwörendem Gesang eine bizarre Stimmung aufkommen lassen.
Dabei ist Play The Game im Übrigen schon das zweite Release von Eisschock, das 2006er Debutalbum Therapie gibt es neben der tatsächlichen CD-Pressung ebenfalls zum kostengünstigen Download.
Eisschock ist sicher nicht jedermanns (oder jederfraus?) Geschmack. Das Gesamtkonzept kommt doch sehr wahnwitzig daher, und lebt von der Tiefe einer Frau, die die menschlichen Abgründe im wahrsten Sinne des Wortes studiert hat. Aber gerade dieses irrsinnige in der Musik macht Eisschock auch mit Play The Game für Fans zu einem echten Schmankerl.
Tracklist:
01. Hass mich
02. Play The Game
03. Pictures Of The Past
04. Platitudes
05. Far Far Away
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Veröffentlichung: 17.10.2008
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