Monster Magnet bringen ein neues Album heraus - Das scheint manche Leute ähnlich überrascht zu haben wie auch mich. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich seinerzeit über einen Freund an die Band gekommen bin, mir Powertrip gekauft habe und die Band zu der Zeit viel hörte. Danach ist das meiste as diese Band betrifft allerdings an mir vorbeigegangen, ausser die Medienberichte, denen zufolge Frontmann Dave Wyndorf eben an Drogenproblemen litt. Die beiden Alben Monolithic Baby! und 4-Way Diablo sind also vollkommen an mir vorbei gerasselt, meine subjektive Erinnerung bezieht sich ausschließlich auf die Glanzzeiten Ende der 90er, als diese Band die Rockgemeinde ordentlich aufmischte. Nun liegt mir Mastermind vor, das nun kommende Album, und es fühlt sich irgendwie an wie eine musikalische Zeitreise.
Tatsächlich klingen Monster Magnet noch (oder wieder?) ganz so, wie ich sie in Erinnerung hatte. Mastermind ist voll von egozentrischem Power-Rock´n´Roll, geladen mit vielen äußerst raffinierten Passagen und getragen von Daves unverkennlicher Stimme. Und doch wirkt die Musik etwas anders als "damals", nachdenklicher? Vielleicht ist es ein wenig mehr Selbstkritik, die durchstrahlt, erzeugt eben auch durch den tiefen Fall nach ihrem unglaublichen "Powertrip"? Man könnte spekulieren, muss man aber nicht.
Nimmt man sich nun die neuen Songs zur Brust fallen ein paar natürlich besonders auf. So zum Beispiel Gods and Punks, das eher gemütlich daher kommt, aber auf eine tiefe und unterschwellige Art und Weise eben eine Art Selbstreflektion zu sein scheint. Oder All Outa Nothin, welches in seiner Komposition und mit seiner akustischen Gitarre auch ein wenig wie eine Hommage an gute alte Rockmusik der 70er und 80er wirkt. Wer es wütender und kraftvoller mag, wird hingegen zum Beispiel in Perish In Fire seine Erfüllung finden.
Auch wenn der Titel anderes zu vermitteln scheint, Mastermind ist keine totale Selbstbeweihräucherung geworden, sondern ein vielschichtiges und spannungsgeladenes Album. Monster Magnet haben ihren eigenen Sound, den sie pflegen und ausreizen und hier bis zur Perfektion meistern. Gerade dadurch entwickelt diese Veröffentlichung Tiefe und unerwartete Höhepunkte. Sicher ist Mastermind nicht so ein "Über-Hau mich wech-Werk" wie seinerzeit Powertrip, und was die zwischenzeitlichen Veröffentlichungen so taugten kann ich nicht beurteilen, aber in sich bietet diese Scheibe ausgefeilten Rock´n´Roll wie er dem Namen Monster Magnet absolut würdig ist. Die Jungs haben nichts verlernt.
Trackliste
01. Hallucination Bomb
02. Bored With Sorcery
03. Dig That Hole
04. Gods And Punks
05. The Titan Who Cried Like A Baby
06. Mastermind
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07. 100 Million Miles
08. Perish In Fire
09. Time Machine
10. When The Planes Fall From The Sky
11. Ghost Story
12. All Outa Nothin
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Veröffentlichung: 29.10.2010
Monster Magnet - Website
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