Aus Skandinavien kommt bekanntlich verdammt viel guter Metal - Aber auch sehr seltsames Zeug. So unter anderem Jumalhämärä, deren Bandname natürlich in mitteleuropäischen Ohren seltsam klingt, was aber an sich kein Kriterium ist. Viel schwieriger gestaltet es sich da schon mit der Musik, zumindest wenn man sich das aktuelle Album zu Gemüte führt, ein sechs Tracks umfassendes Machwerk namens Resignaatio. Black Metal der etwas finstereren und seltsameren Sorte präsentiert uns das Quartett, allerdings leider auch etwas unausgegoren und krachig.
Vielleicht ist es ja Absicht, dass diese Scheibe irgendwie rotzig und Undergroundig wirkt, man weiß es nicht. Allerdings entschduldigt das nicht für eine Qualität, die insgesamt unter aller Sau ist und "kompositionen" die danach klingen, als hätte man einer Horde komplett musikunerfahrener Minderjähriger erst einen Horrorfilm vor die Nase gesetzt, und ihnen dann Instrumente in die Hand gedrückt, welche sie noch nie im Leben gesehen haben. Klingt da ein Haul noch fast wie eine skurrile Industrial-Adaption, hört bei Of Enlightenment And Righteousness der Spaß auf. Was soll das sein? Black Metal? Doom? Oder einfach nur sinnloser Krach der in den Ohren schmerzen soll? Dabei zeigen die Jungs auch durchaus brauchbare Ansätze, bei 596 erklingen überraschend sakrale Klänge, die zumindest zeigen, dass Jumalhämärä durchaus gute Ideen vorweisen können.
Es mag Leute geben, für die Metal nicht zerstörerisch und dreckig genug sein kann, ich gehöre aber nicht dazu. Man kann auch durchaus mal Disharmonien einbauen oder mit knarzigen Klängen die Ohren strapazieren, aber hier wird dies meiner Meinung nach definitiv übertrieben. Resignaatio ist Vergewaltigung für mein musikalisches Empfinden, ohne dabei wenigstens ab und zu süßliche Verlockung hervorzurufen. Schade drum.
Trackliste
01. Ecstasy In Blood - A Ballad
02. Storm Is Coming
03. Haul
04. 596
05. Resignaatio
06. Of Enlightenment And Righteousness
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Veröffentlichung: 18.10.2010
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