Tief im Osten liegt das Erzgebirge, eine Region die bekannt und gefürchtet ist für ihre Felsformationen, Ureinwohner und deren komischer Sprache. Finstere Gesellen treiben sich dort herum, deren Ziel es ist, uns mit ihrem verdorbenen Zauber in die Verderbnis zu reiten... Nicht zuletzt über den Weg der verlautbaren Klänge. Eine dieser Banden nennt sich Fimbulthier, ihre metallischen Klänge sind schärfer als manches Schwert, ihre Beschwörungen dunkler als jene welche in höllischen Kavernen zu vernehmen sind. Vor drei Jahren haben sie ihr Schlachtfest mit The Battle Begins gestartet, jetzt haben sie sich von neuem erhoben: Mit Rise ist im Juli eine Scheibe erschienen, welche neuerliche schaurige Verse auf uns ahnungslose Menschheit loslässt - und da ja bekanntlich Nightshade der Pfuhl allen Verderbens ist, durften wir nun auch Teil an diesem Machwerk haben.
Die dunklen Klänge von Fimbulthier stlistisch einzuordnen stellt sich dabei als sehr schwierig heraus - Der beiliegenen Info nach handelt es sich um Melodic Black Metal, was sicher auch ein guter Gedankenansatz ist. Allerdings machen wir beim Lauschen von Rise durchaus auch Spielweisen aus, wie sie im Pagan-Bereich vorkommen, was mit ein Grund dafür sein könnte, warum das Album beim Label Trollzorn erschienen ist. Abseits jeglicher Schubladen zählt aber vor allem die Musik, und die ist durchaus erfrischend anzuhören. Wie schon erwähnt stilistisch vielseitig und schwer beschreibbar, hauen uns die Jungs recht verspielten und zudem aber äußerst finsteren Metal unter die Haut, bei dem sich tiefe Growls, bizarre Screams und filigrane Gitarren gegenseitig Kraft geben. Richtig schön dumpf klingt Shattered Remains, das gitarrenbetonte The Chosen geht schön gerade nach vorne, ebenso das kraftvolle Discover. Auf der anderen Seite beenden die Metalheads ihr Album mit 886, einem Instrumental welches mal cleane Gitarren und dann wieder zerschmetternde Riff-Passagen in sich vereint, und wer ein langes, verspieltes und abwechslungsreiches Songgewand bevorzugt, wird zuvor mit Two Words entlohnt.
Vielleicht haben Fimbulthier auch gar nicht so böse Absichten, wie wir eingangs unterstellten. Im Grunde machen sie nur eines: Coolen und vielschichtigen Metal, der zwar nun noch nicht ins geniale abdriftet, aber für ein zweites Album ordentlich rockt. Dass der Stil eher unkonventionell ist und sich zahlreicher Mittel bedient, wird nicht bei jedem Szenewächter gut ankommen, dem Autor dieser Zeilen taugt Rise allerdings gerade deswegen sehr.
Trackliste
01. Fall Apart
02. Shattered Remains
03. Ghost Town
04. A Colour Of Truth
05. Blood Souaked Pictures
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06. The Chosen
07. Rise
08. Discover
09. Two Words
10. 886
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Veröffentlichung: 09.07.2010
Fimbulthier - Website
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