Two Fires: Burning Bright

Es gab mal eine Zeit, da waren sogenannte Supergroups in Mode... vor 2-4 Jahren oder so. Also Bands, in denen sich Musiker hochkarätiger Topbands zusammentaten, um gemeinsam was neues zu formen. Two Fires wurden lange vor dieser Zeit ins Leben gerufen, um die Jahrtausendwende nämlich, hatten aber seinerzeit wohl eine ähnliche Intention... Im Adult Rock namhafte Musiker zusammenzufassen, um gemeinsam eine Rockgruppe der Superlative zu gründen. Tatsächlich war der selbstbetitelte Erstling damals auch mehr als erfolgreich, einen Nachfolger gab es ebenfalls. Dann aber wurde es wieder ruhig um die Band von Sänger Kevin Chalfant, sehr zum Nachteil der Fans. Der Nachfrage ist es sicher auch zu danken, dass Two Fires sich nun reformiert haben, wobei allerdings bis auf den Frontmann das Line Up gründlich durchgetauscht wurde.

Burning Bright heisst nun das neueste Scheibchen, passt ja, wo zwei Feuer entfacht werden brennt es sicher bald lichterloh. Musikalish drückt sich das in Rockmusik aus, die ganz klar in jene Bresche schlägt, in der Bon Jovi seit Jahrzehnten wohl die ungekröntzen Könige sind. Schmachtender, männlich gefronteter Melodic Rock - mal schnulzig, mal kraftvoll. Man spürt förmlich die Kneipenatmosphäre, den Rauch von Zigaretten und Zigarren... Man schmeckt das kühle Bier, welches in diesen Etablissements getrunken wird, verliebte Mittdreißiger die kuscheln und tuscheln... Im Hintergrund läuft Some Things Are Better Left Unsaid, und schon haben die Turteltauben "ihren" Song, im übrigen eiennd er sich tatsächlich sehr gut lauschen lässt.
Aber auch insgesamt kommt Two Fires sehr vielschichtig und athmosphärisch daher. Alleine schon der Titeltrack verarbeitet filigrane und bretternde Elemente in sich, und Shattered Without You klingt nach einer gelungenen Kreuzung zwischen Aerosmith und Police.

Dass ich nicht vollkommen in Flammen aufgehe bei Burning Bright liegt vor allem an einem Knackpunkt: Chalfants Stimme, so toll sie auch sein mag, schafft es gelegentlich zu penetrant zu werden, und somit den sehr positiven Gesamteindruck etwas zu schmälern. Ein wenig den übertriebenen Pathos zurückzuschrauben hätte dem Album sicher gut getan, ansonsten darf man Komposition und Produktion nämlich durchaus als Top ansehen. Den Fans von Two Fires wird dies aber sicher kaum auffallen, und so darf sich diese Persnengruppe auf ein insgesamt ausgereiftes und gelungenes Werk freuen, welches nicht nur in der Kneipe zum Genuß führen sollte.

Veröffentlichung: 24.09.2010