Drei Jahre ist es nun her, seit Steve Hewitt Placebo verließ, die Band, mit der über ein Jahrzehnt weltweite Erfolge als Schlagzeuger feiern durfte. Oft enden solche Trennungen für den Betroffenen in der Versenkung - Nicht jedoch in diesem Fall. Steve hat die Zeit genutzt, um sich neu zu definieren, die Weichen umzustellen und sich als Frontmann und Mastermind einer neuen Band zurückzumelden. Love Amongst Ruin heisst sein frisch geborenes Baby, mit dem er nun ein erstes - selbstbetiteteltes - Album vorstellt. Natürlich hat Hewitt die Musik auch nicht alleine verfasst, Lova Amongst Ruin darf man als ausgewachsene Band sehen, bei der sich noch fünf weitere Mitstreiter beteiligen, um so ein möglichst dichtes und ehrliches Soundgefühl zu erzeugen.
Ob Steve Hewitt sich nun ständig irgendwelchen Vergleichen mit seiner Ex-Band ausgesetzt sehen wird bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass solche Gegenüberstellungen auf jeden Fall zu nichts führen, zu unterschiedlich ist das Gesamtbild bei Placebo und Love Amongst Ruin. Tatsächlich treffen die Vergleiche, die in der Presseinfo deises Releases aufgeführt werden ganz gut zu. The Cure, Depeche Mode aber auch Pop-Ikonen wie Gary Barlow darf man hier getrost als Inspirationsquellen sehen. Da wird dann eine schmachtende Piano-Ballade zum ultimativen Love Song (übrigens mit einem Hauch Beatles-Charm) oder es wird gerockwavet, wenn mit Running auch mal leichte Distortions ausgepackt werden. Leichte Erinnerungen an aktuelle Popgrößen wie Coldplay wiederum wecken Stücke wie Away From Me oder Heaven & Hell.
Man könnte diese Vergleichsliste mal wieder endlos fortsetzen, bzw alle zehn Stücke auseinandernehmen, aber wozu? Offenkundig ist, dass Love Amongst Ruin Abwechslung und vielseitig angefixtes Songwriting beinhaltet, bei dem kein Song dem anderen gleicht. Den berühmten roten Faden sucht man hier zwar auch vergebens, aber sowas passiert, wenn zuvor eng eingebundene Musikgenies plötzlich vollkommene Freiheit genießen. Als Debüt taugt das Album auf jeden Fall was und ist für Freunde seichterer Pop- und Rock-Musik auf jeden Fall zu empfehlen.
Trackliste
01. So Sad (fade)
02. Alone
03. Running
04. Heaven & Hell
05. Come On Say It
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06. Away From Me
07. Blood & Earth
08. Truth
09. Home
10. Love Song
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Veröffentlichung: 10.09.2010
Love Amongst Ruin - Website
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