Graf Vlad von Dracul wäre sicher stolz, wenn er sehen könnte, wie sehr sich sein altes Heimatland entwickelt hat... Obwohl, vielleicht kann er das ja sogar? Jedenfalls scheint das kleine Rumänien nun langsam echte, freie Musikkultur entwickelt zu haben: Nach Magica sind Interitus Dei jetzt innerhalb kürzester Zeit die zweite Metal-Band aus dem ehemaligen Ostblock-Land, welche mit einem Album bei uns um Audienz bittet. Allerdings ist In Motion... keinesfalls das Debut der Rumänen, sondern bereits das vierte Werk der mittlerweile europaweit bekannten Gothic-Metaller.
Interitus Dei in ein solches Genre-Korsett zu schnüren wäre allerdings etwas unpassend. Vielen Songs merkt man zum Beispiel an, daß die Wurzeln einiger Bandmitglieder auch im Classic Rock liegen, wie zum Beispiel bei der schwermütigen Rock´n´Roll-Ballade Rain of Fire oder dem fast schon rockabillyhaften Titeltrack In Motion. Ebenfalls ungewöhnlich und hervorstechend wirkt der Song Arabia, welcher exakt so klingt wie es der Name vermuten lässt, und die Coverversion der kubanischen Lobeshymne an einen gewissen Che Guevara, welche im Stile auch an gute alte kommunistische Punkrocksongs erinnert, lässt Revoluzzerherzen sofort höher schlagen.
Zwar revolutionieren Interitus Dei mit In Motion... zwar nicht die Rock- und Metal-Landschaft, aber sie beweisen, daß aus den verwachsen Wurzeln und der ebwegten Geschichte Rumäniens viel kreative Energie erwachsen konnte. Das Album klingt durchweg lohnenswert und birgt keine negativen Ausfälle, lediglich wer richtig typischen Klischee-Metal erwartet sollte ein wenig vorsichtig sein. Für alle anderen gilt: Reinhören!
Tracklist:
01. In Motion
02. When the Metal Meets the Flesh
03. Pagan and Proud
04. Rain of Fire
05. The Portrait of Pain
06. Lord of Flies
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07. Arabia
08. Strained
09. The Memories of the Snake
10. Deny Denial
11. Hasta Siempre Comandante Che Guevara
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Veröffentlichung: 03.04.2009
Interitus Dei - Homepage
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