Die Presseinfo zum Icon in Me-Debütalbum Human Museum liest sich ja ehrlich gesagt erstmal so spannend und authentisch wie ein Ikea-Verkaufsprospekt. "[...]wollte Gitarrist D. Frans eine internationale Band aufbauen mit dem Ziel einer langfristigen Zusammenarbeit und Karriere." Na dann mal gut, daß die als Produzenten nicht einen gewissen Dieter B. aus Tötensen gewählt haben, sonst wäre das Wort langfristig an sich schon ein Paradoxon in sich.
Aber es ist natürlich ein hehres Ziel, wenn eine Band gleich den Anspruch von Langlebigkeit und Internationalität aufbaut... Die wissen wenigstens was sie wollen! Was man vom durchschnittlichen Bohlen-Opfer ja nicht gerade behaupten kann.
Musikalisch gesehen ist dieser Wunsch von Icon in Me auch klar definiert: Voll auf die Fresse! Pressende Gitarren und ein leider stellenweise schon zu übersteuerter Bass machen so dermaßen Krach, daß Kopfschmerzen nicht unbedingt unwahrscheinlich sind. Dabei brüllt dann Chef-Shouter Tony JJ seine Textphrasen ins Mikro, und kreative Brückenparts lockern das Gesamtgeschehen auf. Human Museum ist der hämmernde Erstling einer Band, die auffallen will, und das wohl teilweise auch schon getan hat laut Werbepros... äh Presseinfo. Insgesamt spielt weniger Innovation eine Rolle im Songwriting des Quintetts, vielmehr werden altbekannte Elemente in ein, für jeden Liebhaber knüppelharter Tracks wohlklingendes, eingängiges Songgewand gepackt.
In Wahrheit hat Icon in Me aber garantiert einen ganz anderen Hintergrund: Wenn Schweden und Russen sich zusammentun, dann hat das meist irgendwas mit Wodka-Schmuggel zu tun. Alkohol ist ja bekanntermaßen im Ikea-Land etwas teuerer als im Rest der Welt... Naja, aber auf der anderen Seite ist das auch egal. Ob mit 80%igem oder mit diesem Album, den Schädel wegballern kann man sich so oder so. Empfehlenswert ist eine Mischung aus Human Museum und Vodka pur... Danach versteht man auch, wie Menschen auf die Idee kommen können ein Regal "Billy" oder ihren Chefoberboss "Putin" zu taufen.
Tracklist:
01. Dislocated
02. That Day, That Sorrow
03. End Of File
04. Empty Hands
05. Moments
06. Blood Ritual
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07. To The End
08. In Memorium
09. The Worthless King
10. Turn The Dead On
11. Avoiding The Pain
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Veröffentlichung: 02.05.2009
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