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Das Mülheimer Schloß Broich ist seit einigen Jahren fester Anlaufpunkt für schwarzes Volk in der Sommer-Festivalsaison geworden. Seit 2000 findet dort alljährlich das Castle Rock statt und weil sich die schwarze Anhängerschaft so begeistert zeigte, wurde 2002 das spätsommerliche Burgfolk Festival zusätzlich aus der Taufe gehoben. Organisator/Veranstalter Michael Bohnes hat in den vergangenen Jahren immer wieder deutlich betont, dass die Bands, die er zum Castle Rock und Burgfolk einlädt auch immer Bands sind, die ihm privat zusagen. Legt man diese Aussage zugrunde und begutachtet dann einmal die Billings der vergangenen Jahre muss man dem Mann, neben vielen anderen Dingen, in erster Linie auch zugestehen, dass er einen fantastischen Musikgeschmack hat. Dies bewies natürlich auch das diesjährige Festival mehr als deutlich.
Für mich war das 11. Castle Rock vor allem wegen der angekündigten Mono Inc. und Diary Of Dreams ein Pflichttermin und so fieberte ich schon seit Monaten dem ersten Juni-Wochenende entgegen. Umso erfreulicher war dann natürlich, dass ich als Begleitung von Nightshade-Chefoberboss Otti im Auftrag unseres Magazines als federführende, Bier-haltende, Schlafplatz-bietende und Rucksack-bewachende Presse-Schlampe in den Genuss dieses heimatlichen Festivals kam. ;)
Das Mülheimer Schloß Broich ist erfreulicherweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln hervorragend zu erreichen - eine U-Bahn-Station befindet sich geschätzte 100m vom Eingang entfernt - und so war meine Anreise aus Essen kurz und relativ problemlos, sieht man mal von den üblichen Verspätungen im ruhrpöttischen Nahverkehr ab. Direkt vor dem Schloß hatte sich bereits eine größere Gruppe Festivalbesucher versammelt, die fröhlich schnatternd den Einlaß abwarteten. Nachdem er beinah zeitgleich mit mir angekommen war, holten wir uns unsere Bändchen und Otti seinen Fotopass ab. (Bilder vom Castle Rock finden sich in unserer Galerie)
Der Freitag war mit nur vier Bands ein wunderbarer Einstieg in dieses Festival-Wochenende. Immerhin sind viele Besucher berufstätig oder haben als Studenten und Schüler an einem Freitag noch verpflichtende Termine. Somit war die Anfangszeit der ersten Band The Flaw mit 17:30 Uhr immerhin so günstig gewählt, dass selbst Workaholic Ralle, der sein Erscheinen diesmal tatsächlich vorher angekündigt & abgesprochen hatte (von wegen es geschehen keine Wunder mehr!;)), kurz vor den ersten Tönen eintraf und die muntere Nightshade-Runde vervollständigte.
Pünktlich auf die Minute begannen die Dortmunder Gothic-Metaller dann auch ihren Auftritt. Mit Stücken wie The Gift, Mute und On A Windowshelf vom aktuellen Album Different Kinds Of Truth wusste die vierköpfige Formation zu überzeugen. Auch ältere Stücke ihrer EP Burning Skies wurden gespielt, nicht ohne zu erwähnen, dass ein neues Album in Arbeit ist. Mir war die Band vorher nicht bekannt, das wird sich aber definitiv ändern, denn auch wenn der Klang an diesem Tag nicht zu 100% überzeugen konnte, waren die Songs dazu sehr wohl im Stande.
Als zweite Band enterte am Freitag Heimataerde die Bühne. Zuerst muss mal erwähnt werden, dass Mastermind DJ Ash und seine Mannen alle Achtung verdient haben, denn sie haben auch bei diesen Temperaturen und der brütenden Sonne in Kettenhemd und blutverschmiert ihre Powershow ungebremst durchgezogen. Stücke wie Der Verfall, Gib Mir oder Wiedergaenger brachten die Fans vor der Bühne allesamt zum Feiern. Gespielt wurden natürlich auch neuere Stücke von der aktuellen EP Dark Dance allen voran natürlich die geniale Herr Mannelig-Version von Heimataerde und der Titelsong Dark Dance. Der Auftritt endete dann mit der Unterstützung von Lex von Megaherz, der zusammen mit Ash den Heuchler-Remix performte, der auf dem Megaherz-Remix-Album Loblieder enthalten ist. Ash hat mitsamt seiner Crew eine grandiosen Auftritt hingelegt und so die Neugier auf das kommende Album Unwesen noch einmal angeheizt.
Nachdem Lex nun auch schon einmal die Bühne betreten hatte, folgten nach der obligatorischen Umbaupause Megaherz, deren Auftritt besonders im Zusammenhang mit den danach folgenden Eisbrecher natürlich mit Spannung herbeigesehnt wurde. Eingeleitet wurde die Show übrigens mit Klängen des Zarah Leander-Klassikers Ich weiss, es wird einmal ein Wunder geschehn - nur eine der kleinen Anspielungen auf den aktuellen Unheilig-Overkill, die ihre Tour-Konzerte momentan ähnlich starten. Während nun Lex auf der Bühne losrockte, hatte es sich Eisbrecher-Boss Alexx am Fenster von Schloß Broich gemütlich gemacht und verfolgte den Auftritt seiner Ex-Band mit. Nachdem die ersten Songs Glas Und Tränen und Beiss Mich verklungen waren, stellte Lex klar: "All das Gerede könnt ihr vergessen. Es passiert nicht oft, dass Eisbrecher und Megaherz auf einer Bühne stehen, aber wir haben Spaß dran und werden später noch ausgiebig zusammen feiern." Es ging mit Fauler Zauber, Ebenbild und Perfekte Droge kraftvoll weiter, ehe es an diesem schönen Freitag-Abend mit 5.März zum ersten Mal so richtig balladig wurde. Dabei haben Megaherz sich etwas besonderes einfallen lassen und den ersten Teil des Songs in der Piano-Version von Staubkind (vom oben erwähnten Megaherz-Remix-Album Loblieder) gespielt. Leider war Staubkind-Sänger Louis nicht selbst vor Ort, aber Lex hat das selbstverständlich ebenso großartig performt. Nach diesen bedächtigen Momenten wurde es mit Alles Nur Lüge wieder lauter und anschließend durften wir ein weiteres Mal an diesem Tag Heuchler lauschen - diesmal in der ureigenen Megaherz-Version natürlich. Nachdem dann auch noch L’Aventure das Mannsvolk zur Jagd angetrieben hatte, wurde mit Kopfschuss vor der Bühne wild abgefeiert. Gott Sein und das von allen geforderte Miststück bildeten den Abschluß dieser fantastischen Megaherz-Performance.
Als Headliner für den Freitag waren nun, wie bereits erwähnt, Eisbrecher an der Reihe und passend zum ersten Song und Titelsong des aktuellen Albums Eiszeit betraten Alexx und Co. die Bühne in voller Winter-Montur. Danach wurde der Band-Frieden endgültig besiegelt, in dem Alexx erklärte, dass es großartig gewesen sei sich zusammen mit Noel Pix Megaherz anzuschauen. Erwartungsgemäß rockten Eisbrecher ohne Gnade und Alexx konnte seinem Ruf als Power-Rampensau einmal mehr alle Ehre machen. Nachdem Angst und Bombe verklungen waren, kamen dann auch die üblichen Sprüche, die Eisbrecher-Shows immer eine Extra-Portion Spaß verleihen. So gönnte sich Alexx vor den ersten Tönen von Leider erstmal einen Schluck aus der Jack Daniels-Flasche und kommentierte dies mit den Worten: "Das ist kein Tee. Wir sind schließlich eine Rockband und keine Schlager-Gothen!" Danach wurde Böse Mädchen gespielt, gefolgt von Ohne Dich, Vergissmeinnicht und Schwarze Witwe. Als zwischendurch irgendjemand aus dem Publikum nach dem Checker rief, stellte Alexx im übrigen klar, dass er den Besagten nicht kenne, aber wegen der Ähnlichkeit vermuten würde, dass es sich um Lex von Megaherz oder den Grafen handelt. Anschließend sollte es wieder etwas kuscheliger werden und so gab sich Alexx zusammen mit Gitarrist Jürgen die Ehre das Publikum akustisch zu beglücken. Bevor jedoch Musik erklang, ließ sich Alexx kurzfristig folgendermaßen zu Promo-Arbeit hinreissen: "Kauft euch ´ne Platte vom Jürgen seiner Band. Der Jürgen hat eine Band, die heißt A_liFe [DIVIDED]. Die singen englisch. Ich weiß nicht warum. Seit Jahren versuch ich´s ihm auszureden. Ich sag: ´Mann, das kannst du doch nicht!´ Aber die Musik ist gut! Jürgen hat ´ne Band, die heißt A_liFe [DIVIDED] - bevor ihr anderen Blödsinn kauft, kauft euch den!"
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Nachdem dann abgeklärt wurde, dass das Publikum durchaus Lust hat auf "große Musik", kommt von Alexx die Aufforderung "Kramt schon mal die Feuerzeuge raus und steckt die Handys ein - die brennen nicht!" - hier hatte sich wirklich jemand mit einem dicken Grinsen auf den Grafen eingeschossen an diesem Abend. Letztlich setzen die Gitarren ein und es erschallt Tränen Lügen Nicht von Michael Holm über den Schloßhof und wurde dann von Alexx ganz persönlicher Version von Lena Meyer-Landruts Satellite abgelöst. Während sich hierüber ein paar Sekunden Verwunderung breit machte, stiegen die Anwesenden dann doch recht schnell und lautstark ein und sangen mit. Diese Einlage kommentierte Alexx mit einem Zwinkern dann folgendermaßen: "Steckt nicht ein bisschen Schlager in jedem von uns? Und einer hats verstanden. Ein schlauer Fuchs, dieser Unadlige!". An diese kleine Einlage schloß sich Die Engel, Heilig und This Is Deutsch an. Als Zugabe gabs dann Amok und dann wurde mit dem gesamten Publikum ein weiteres Mal zu Miststück abgefeiert. Alles in allem haben Eisbrecher mit ihrem Auftritt bewiesen, dass sie zurecht Headliner waren und haben diesem ohnehin sehr schönen und sehr gut besuchten Festival-Tag die Krone aufgesetzt. Im Anschluß wurde für diesen ersten Tag der Heimweg angetreten, um am Tag darauf pünktlich zum Einlass wieder an Ort und Stelle zu sein.
Den Castle Rock-Samstag eröffneten dann auch pünktlich Alexander Paul Blake und seine Jungs, genauer gesagt Eden weint im Grab. Ich war vor dem Auftritt ein wenig in Sorge, dass man sich seitens der Band für eine Setlist entscheiden würde, die überwiegend aus den Stücken ihres letzten Albums Der Herbst Des Einsamen bestehen würde. Immerhin sind diese Werke doch durchaus um einiges entfernt von der Musik, für die EwiG sonst stehen. Erfreulicherweise hat mich die Band meine Sorge jedoch schnell ad acta legen lassen, nachdem abgesehen von Traum des Bösen nur ältere Stücke zu Gehör gebracht wurden. Darum war es umso trauriger, dass zu dieser doch noch recht frühen Mittagsstunde noch nicht alle Besucher den Weg zum Schloß Broich gefunden hatten. Mit Nummern wie An die Nacht, Den Herbstlaubreigen tanzt der Tod oder Des Träumers Melancholie konnten EwiG einen guten Eindruck von ihrer eigentlichen Musik vermitteln. Besonders Undine und Krieg im Wunderland - Titelsong der gleichnamigen EP - haben mich wieder daran erinnert, dass dieser Band noch immer entschieden zu wenig Aufmerksamkeit zuteil wird. Immerhin bin ich überzeugt, dass es Eden weint im Grab unzweifelhaft gelungen ist, mit ihrer tollen Performance auf dem Castle Rock den ein oder anderen neuen Fan zu gewinnen.
Eden weint im Grab
Die nun folgende Band Seelenzorn war mir vorher lediglich namentlich bekannt und auch wenn ich in den meisten Fällen dazu tendiere mir zumindest vorher schon einen kleinen akustischen Eindruck zu verschaffen, hab ich mich hier gänzlich überraschen lassen. Eine Mischung aus Metal und Electro, gepaart mit düster-melancholischen Texten war es letztlich, die Seelenzorn darboten. Songs wie Töte Alles, Eisherz oder Keine Angst wurden von den anwesenden Fans gefeiert, aber zu mir sind die Stücke nicht wirklich durchgedrungen. Es folgten noch Schwarz brennt das Licht, Sexzess und Was Du träumst - letzterer war ein eher ruhiges Stück und das einzige, das mich wirklich begeistern konnte, was allerdings keineswegs an der Show der Band lag, sondern einfach an persönlichem Geschmack. In Anbetracht der am ganzen Wochenende wirklich hohen Temperaturen und permanenten Sonneneinstrahlung haben nämlich alle Bands ohne angezogene Handbremse gerockt.
Für den jetzt kommenden Spot im Billing waren The Vision Bleak angekündigt, die von einigen sehnlichst erwartet wurden. Ich für meinen Teil war besonders gespannt auf die Show, weil ich daran durchaus einige Erwartungen hatte. Letztlich konnte die Band allein genommen diese auch erfüllen, aber genau wie bei Eden weint im Grab war der strahlende Sonnenschein irgendwie kontraproduktiv, so erfreulich er an sich sonst auch gewesen ist. Nichts desto trotz verausgabten sich Schwadorf und Konstanz ordentlich. Mit einer bunten Mischung aus Stücken des aktuellen Albums Set Sail to Mystery und älteren Songs, fand ich auch die Setlist sehr ansprechend. Neben Descend Into Maelstrom und I Dined With The Swans wurde noch A Romance With The Grave vom diesjährigen Longplayer gespielt. Klar war, dass bei Kutulu! und direkt danach Wolfmoon, genau wie vorher schon bei Carpathia und The Night Of The Living Dead die Fans in regelrechte Verzückung gerieten. Beendet wurde der gelungene Auftritt dann mit Our Brotherhood With Seth - schade war hier wirklich nur, dass es ein wenig an Atmosphäre gefehlt hat, die wohl nur eine spontane Sonnenfinsternis hätte erschaffen können.
Krypteria hatte ich erst im vergangenen Jahr zum ersten mal wirklich wahr genommen, als sie mit großer Offensive ihr aktuelles Album My Fatal Kiss promoteten. Die Musik gefiel mir von dem, was ich kannte, recht gut und so war ich gespannt, wie die bezaubernde Sängerin Ji-In Cho live wohl rüberkommen würde. Diese Frage beantwortete sie ausgesprochen schnell, denn dieses zierliche Persönchen enterte die Bühne wie ein Wirbelwind im weißen Brautkleid zu Shoot Me und konnte nicht nur optisch, sondern auch stimmlich überzeugen. Beim zweiten Song Sweet Revenge wurde sie dann von Basser Frank Stumvoll aus ihrem Kleid gewickelt - darunter kam ein ausgesprochen ansehnliches, viel knapperes Outfit ganz in schwarz zum Vorschein, dass die Herren der Schöpfung sichtlich zu begeistern wusste. Selbiges war dann auch die entschieden bessere Wahl, wenn man ein Erwägung zieht, dass Kryperia mit einer äußerst druckvollen Playlist für richtig Stimmung sorgten. Nach Ignition schloß sich mit Somebody Save Me der einzige etwas ruhigere Song an, bei dem Ji-In Cho unter Beweis stellte, dass ihr auch diese Töne durchaus liegen. Nichts desto trotz waren das folgende Scream, was mir live doch um einiges besser gefiel als auf dem Album, und Never Say Die eher mein Geschmack. Den Abschluß fand man mit dem wunderbaren For You I Bring The Devil Down und dem Titeltrack des Albums My Fatal Kiss und zu diesem Zeitpunkt hatte die Band wohl wirklich die meisten Anwesenden überzeugt. Live eine tolle Entdeckung und Ji-In Cho hat eindrucksvoll klar gemacht, dass sie ein Live-Knaller ist und weit mehr als ein hübsches Cover-Gesicht. Was für eine Röhre!
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Als die letzten Töne von Krypteria verklungen waren, gab ich meinen liebgewonnenen Schattenplatz mit Überblick über den ganzen Schloßhof auf und begab mich Richtung Bühne, denn immerhin waren die nun auf dem Plan stehenden Mono Inc. mein Hauptgrund für dieses Festival. Nicht, dass mich die restlichen Bands nicht interessiert hätten, aber hier musste ich ganz vorne mit dabei sein. Nachdem die erste Reihe gut gefüllt war, reichte es immerhin für die zweite und ich hatte ausnahmsweise Glück, dass weder ein riesiger Mann mit breitem Kreuz, noch andere Hindernisse meine Sicht einschränkten. Zwischen den Menschen da vorn eingekeilt, schien es mir, als hätten Mono Inc. die längste Umbaupause des ganzen Wochenendes gehabt. Das könnte aber im Grunde auch meine Ungeduld gewesen sein, die mir da einen Streich spielte. Letztlich war es endlich soweit und Katha Mia, Manuel, Carl und Martin kamen endlich auf die Bühne. Im Grunde kann ich - abgesehen davon, dass Martins scheinbar fast fotografisches Personengedächtnis dazu führte, dass er nicht nur mich, sondern auch diverse andere Fans von Konzerten und anderen Gelegenheiten wiedererkannte und durch kleine Gesten sehr lieb begrüßte - kaum etwas über die Show "meiner" Monos berichten.
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Außer, dass sie einfach grandios war, die Band die ohnehin vorherrschende Sommersonnenlaune noch einmal verzehnfachte und Martin wie immer vor Energie nur so strotzte. Gespielt wurde ein buntes Gemisch an alten und aktuellen Songs von Voices Of Doom. Wie auch schon auf der Club-Tour zu Beginn dieses Jahres, bot Martin dann seine eigene Akustik-Version des Iggy Pop-Klassikers The Passenger dar und verwandelte die versammelte Mannschaft des Publikums zu einem wohlklingenden "LaLaLaLaLaLaLa"-Chor. Anschließend folgte der für mich der übliche Träneneinsatz bei In My Heart und die große Freude als meine persönliche Erkennungsmelodie My Sick Mind TV gespielt wurde. Zwischendurch hat Martin dann auch noch die Chance ergriffen, um sich bei Organisator Michael Bohnes zu bedanken. Selbiger stand nämlich an einem Fenster der Burg und wurde nun vom Publikum noch einmal mit frenetischem Applaus bedacht. An dieser Stelle sei auch schnell erwähnt, dass natürlich auch Comedown gespielt wurde. Der Song war ursprünglich auf der Single zu Voices Of Doom enthalten und wird nun Titelsong einer EP, die im August erscheinen wird. Im Anschluß an den Auftritt der Monos wollte ich eigentlich meine Position beibehalten, um Diary Of Dreams aus nächster Nähe zu geniessen, aber ich war so erschöpft und glücklich, dass ich ohne Umwege erst einmal zur Getränkequelle stapfen musste.
Nachdem der Durst gestillt war und ein paar Worte mit Ralle und Otti gewechselt wurden, war die Wartezeit auf Diary Of Dreams auch schon wie im Flug vorbei gezogen und Adrian, Gaun:A und Co. begannen ihr Konzert mit The Wedding. The Plague, Poison Breed und Chemicals schlossen sich beinahe nahtlos an und waren die Eröffnung eines Gigs, der einen guten Überblick über das Dairy Of Dreams Gesamtwerk der letzten zehn Jahre bot. Für mich waren Diary Of Dreams erwartungsgemäß ein weiterer Höhepunkt, auch wenn ich immer noch finde, dass Adrian zuweilen mehr in Interaktion mit dem Publikum gehen könnte. So in sich gekehrt er jedoch auch wirkt, so sehr überzeugten Diary Of Dreams wieder musikalisch und Adrian stimmlich. Nachdem The Chain und Regicide gespielt wurden und die Dunkelheit langsam einsetzte wurde es richtig atmosphärisch als nacheinander She and Her Darkness, Traumtänzer und King of Nowhere erschallten. Bei Traumtänzer bot der ganze Innenhof stimmlich alles auf und ein wunderbarer Chor von "Wirst du mich nie verstehen? Wirst du denn nie verstehen? Hast du noch nie gesehen, wie meine Augen glitzern?" brachte die Luft zum Vibrieren und zauberte Lächeln, Tränen und Gänsehaut wohin auch immer man blickte. Anschließend spielten Diary Of Dreams noch Soul Stripper und verabschiedeten sich dann von der Bühne. Aber auch in diesem Fall erarbeitete sich das Publikum laustark seine Zugaben und so konnten die Pflichtstücke The Curse und natürlich Kindrom ihren wohlverdienten Applaus einheimsen.
Diary Of Dreams
Die letzte Band auf dem Castle Rock 11 waren dann die Letzte Instanz. Inzwischen begann es gerade etwas dunkler zu werden und so profitierte die Letzte Instanz als erste Band überhaupt vom Licht-Einsatz. Da es ja in der Band kürzlich eine Umbesetzung gegeben hat und Drummer Specki T.D. die Band in Richtung In Extremo verlassen hat, wurde der neue Mann am Schlagwerk David Pätsch vorgestellt. Man muss ganz klar sagen, dass die Instanzler das Publikum vom ersten Moment an voll im Griff hatten. Sie wurden laut umjubelt und haben mit ihrer energiegeladenen Show wirklich jeden Anwesenden in den Bann gezogen. Mit Stücken wie Mein Engel, Flucht ins Glück und auch Maskenball wurde ein grandioser Auftritt eingeläutet. In meinen Augen war vor allem die Setlist einfach sensationell zusammengestellt, so dass eine schöne Abwechslung zwischen ruhigeren Stücken und Feierstimmung entstand. Dein Licht und Wann sorgten so für laute Chöre, die dann bei Tanz und Ohne Dich von einer springenden Masse abgelöst wurden. Besonders Benni gab auf der Bühne alles und man sah ihm seine Spielfreude in jedem Moment an. Für mich folgten dann mit Monument der Stille und Der Garten zwei weitere meiner persönlichen Erpelkrusten-Highlights. Nach Finsternis und Komm! kam dann der Castle Rock-Chor ein weiteres Mal zum Einsatz. Bei Das Stimmlein wurde mitgesungen, was das Zeug hielt und als nach dem anschließenden Mein Todestag die Band die Bühne verließ, wurden mindestens ebenso laut Zugaben gefordert. Diese gab es dann auch in Form von Rapunzel und einer besonders ausgedehnten Version von Wir sind allein - auch wenn die von Holly angekündigte 23-Minuten-Version nicht ganz der Wahrheit entsprach. Letztlich fand mit diesem grandiosen Konzert der Letzten Instanz ein wirklich tolles Festival ein würdiges Ende. Letztlich bleibt mir hier nur zu sagen, dass das Konzept eines bezahlbaren Festivals, bei dem auch unbekanntere Bands ihre Chance bekommen, hier einfach perfekt umgesetzt wird. Von den Preisen bis zur Location stimmt hier alles und so ist das im August stattfindende Burgfolk Festival 2010 für mich wieder Pflicht-Termin.
Letzte Instanz
The Flaw @ Castle Rock 2010 - Galerie
Heimataerde@ Castle Rock 2010 - Galerie
Megaherz @ Castle Rock 2010 - Galerie
Eisbrecher @ Castle Rock 2010 - Galerie
Eden weint im Grab @ Castle Rock 2010 - Galerie
Seelenzorn @ Castle Rock 2010 - Galerie
The Vision Bleak @ Castle Rock 2010 - Galerie
Krypteria @ Castle Rock 2010 - Galerie
Mono Inc. @ Castle Rock 2010 - Galerie
Diary Of Dreams @ Castle Rock 2010 - Galerie
Letzte Instanz @ Castle Rock 2010 - Galerie
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