Nachdem die Spielleute von Saltatio Mortis nun schon seit knapp zehn Jahren die Bühnen dieser Welt mit ihrer wunderbaren Mischung aus Mittelalter und Moderne bereichern und das letzte Album "Aus der Asche" ein fulminanter Erfolg (stieg 2007 auf Platz 29 der Deutschen Album Top 100 von MediaControl ein) war, sind die Erwartungen an die neue Scheibe "Wer Wind Sät", die am 28. August 2009 veröffentlicht wird, dementsprechend hoch.
Während unsere Star-Reporterin Nadine kürzlich auf dem Amphi ein wunderbares und witziges Interview mit Alea, dem Bescheidenen und Bruder Frank von Saltatio Mortis geführt hat, hatte ich das Privileg bereits vor dem Release die zwölf neuen Stücke des Albums "Wer Wind Sät" zu genießen und das Wort genießen ist hier ganz bewusst gewählt, denn in jedem Fall kann man sagen, dass "Wer Wind Sät"rundum gelungen ist.
Das Album steigt mit "Ebenbild" (zu dem es hier schon das Video zu bestaunen gibt) kraftvoll ein und liefert einen brillanten Opener, bei dem Aleas Stimme eine Intensität erreicht, die auch in die hintersten Eingeweide vordringt. So eingestimmt ist der folgende Track "Salome" mit seinen orientalisch anmutenden Klängen, bei dem die deutsche Rockröhre Doro Pesch die Rolle der intriganten Schwester des Herodes "Salome" singt, eine würdige Fortsetzung. Danach folgt "La Jument de Michao", der sich gemäßigt und ruhiger anlässt, dann ganz deutlich an Fahrt gewinnt und sich zu einem echten Ohrwurm steigert, bei dem jede Muskelgruppe ihren ganz eigenen Tanzwillen entwickelt. Um sich zu abzukühlen folgt nun mit "Letzte Worte" die richtige Nummer: ruhig und dennoch keinesfalls langweilig wird auf das Leben eines Sünders zurückgeblickt. Ebenso sanft startet "Das kalte Herz" - ein Song der, frei nach dem Märchen von Wilhelm Hauff, die Geschichte vom "Kohlenmunk-Peter" erzählt, der um des Reichtums Willen sein Herz gegen einen Stein tauscht und erst durch einen Trick den "Holländer-Michel" dazu bringt, ihm sein Herz wieder einzusetzen. Wer das Märchen mochte, wird die musikalische Umsetzung der Totentänzer, die jeweils im Refrain deutlich an Kraft und Geschwindigkeit gewinnt, lieben. Mit "Rastlos" und "Miststück" sind dann wieder schnelle, rockende Nummern an der Reihe, von denen besonders "Miststück" länger im Ohr haften bleibt. "Tief In Mir" nimmt dann wieder ein wenig den Wind aus den Segeln - ein Trend, der sich bei "Aus Träumen Gebaut" fortsetzt. Denkt man nun bei den ersten Tönen von "Manus Manum Lavat", dass die Spielleute endgültig in die Schmuse-Ecke abdriften, wird man schnell eines besseren belehrt, wenn die Gitarren zu krachen beginnen und sich der Song völlig unerwartet zu einem echten Highlight entwickelt. "Vergessene Götter" und "Wir Säen Den Wind" bilden den Abschluss der Scheibe und stellen noch einmal unter Beweis, dass Saltatio Mortis sich treu geblieben sind.
Zusammenfassend muss man also sagen, dass "Wer Wind Sät" eine ganz klare Kaufempfehlung ist, auch wenn die langsameren Stücke vielleicht nicht jedermann begeistern werden. Für mich ist es gerade die Abwechslung, die dieses Album besonders macht und verspricht, dass die Saltatio Mortis Live-Termine in diesem Herbst zu einem echten Ereignis werden!
Trackliste:
01. Ebenbild
02. Salome
03. La Jument de Michao
04. Letzte Worte
05. Das Kalte Herz
06. Rastlos
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07. Miststück
08. Tief in mir
09. Aus Träumen gebaut
10. Manus Manum Lavat
11. Vergessene Götter
12. Wir säen den Wind
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Veröffentlichung: 28.08.2009
Saltatio Mortis Website
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![Cover](pix/rezensionen/saltatiomortiswerwindsaet.jpg)
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