Aus dem tiefsten Norwegen kommt eine Band, die in ihrem Namen schon der Dunkelheit fröhnt: Evig Natt (zu Deutsch: "Ewige Nacht") haben sich die Finsternis als solche anscheinend zum leitenden Thema gemacht. Und so wundert es auch nicht, dass das zweite Album, welches nun weltweit erscheint, Darkland betitelt wurde. Wer nun aber klassischen Death- oder gar Black-Metal erwartet sollte erstmal weiterlesen - Das Quintett gibt sich nämlich musikalisch äusserst variabel und mischt fröhlich diverse Stilrichtungen zu einem brachial-intensiven Musikmonster!
Vornehmlich von Bandgründer Stein Roger Sund (z.B. Ex-Einherjer) komponiert, dürften Evig Natt nicht zuletzt wegen der konträren Stimmen von Sängerin Kirsten und Vokalist Oskar sowohl Fans von Gothic- und Symphonic-Klängen begeistern, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Stampfende Gitarrenriffs tragen z.B. bei Withered Garden dazu bei, dass Freunde der härteren Gangart auf ihre Kosten kommen. Kontrast dazu bildet dann wiederum die einzige Ballade des Albums: I Die Again birgt zwar ein kraftvolles Intro und einen ebensolchen Refrain, lebt aber von den zarten, fast ausschliesslich von Kirsten und den Synthies getragenen Strophenteilen.
Nahezu episch wird es dann wiederum bei My Sin, einem sehr symphonischen Mid Tempo-Stück, welches im übrigen laut Info ursprünglich von Stein nicht für Evig Natt, sondern für ein nie vollendetes Projekt geschrieben wurde: Mitreissend und kraftvoll schöpft die Band hier ihr ganzes Potential aus - Der Song ist subjektiv gesehen der Höhepunkt auf Darkland
Insgesamt zeichnet sich das Album aber vor allem durch seine Ausgewogenheit aus. Die eingangs thematisierte Dunkelheit wirkt sich auf Darkland kaum bedrückend aus, im Gegenteil, die Norweger zelebrieren diese euphorisch und bombastisch. Grad letzteres wirkt manchmal zwar etwas überstrapaziert, allerdings ist dies auch der einzige Kritikpunkt an einem ansonsten äusserst gelungenen zweiten Album. Sollten Evig Natt (wie zu erwarten ist) mit Darkland durchstarten und ihre Stärken auch regelmässig live umsetzen, dürften wir es hier mit einer neuen festen Größe in der Headbanger-Kultur zu tun haben.
Trackliste
01. Darkland
02. Evig Natt
03. Until The End
04. I Die Again
05. Sjelelaus
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06. The Wanderer
07. Withered Garden
08. My Sin
09. Epitaph
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Veröffentlichung: 09.04.2010
Evig Natt - Website
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