Wer die Nackt-Tour von Subway to Sally vor einem Jahr verpasst haben sollte, hatte nun
Gelegenheit, dieses Versäumnis nachzuholen. Am 26.04.2007 gastierte die Band in der
Kulturfabrik in Krefeld und präsentierte im Rahmen der „Nackt II"-Tour ihr bewährtes Live-Programm in der Unplugged-Variante.
Wie bei Subway to Sally nicht anders zu erwarten, platzte die ehrwürdige KuFa lange vor Konzertbeginn aus allen Nähten. Dabei machte bereits die Bühnen-Deko neugierig auf das Kommende. Pflanzenumrankte, thronartige Stühle, die vor einer Kulisse aus gotischen Fensterbögen in ein geheimnisvolles Licht getaucht wurden, ließen ein stimmungsvolles
Konzert erwarten.
Zu dem, was dann musikalisch folgen sollte, kann man nur anerkennend sagen: Sie können´s einfach – unplugged noch besser als unter Strom! Ohne elektrische Instrumente laufen die Musiker der Band erst recht zur Höchstform auf.
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Die Stimme von Eric Fish klingt noch um einiges intensiver, wenn er nicht gegen elektrische Gitarren ansingen muss, sondern stattdessen gekonnt von akustischen begleitet wird.
Trommler Michael Simon liefert mit seinem Percussion-Spiel das rhythmische Fundament für die Stücke, oder er treibt diese mit wildem Trommelwirbel an, je nachdem. Und die Streicher- Sektion – gebildet von Frau Schmidt an der Geige und Gast-Cellist P. Deutung – krönt die einzelnen Stücke virtuos mit den passenden Stimmungsbildern.
Bei einem Subway-Konzert kommt natürlich auch die gute Laune nicht zu kurz. Eric Fish und Bodenski feixten um die Wette und warfen sich bei ihren Ansagen munter die Bälle zu. Dass Eric sich anfangs auch mal gerne verhaspelte – verwirrt von der großen Schönheit der Stadt Krefeld, wie er meinte – tat der guten Laune natürlich keinen Abbruch. Und Co-Sänger
Simon hätte für seine exstatische Darbietung bei „Braut und Bräutigam" eigentlich Szenen-
Applaus verdient gehabt.
Das Programm des Abends umfasste bewährte Klassiker wie „Böses Erwachen", „Unterm Galgen", „Mephisto", „Arche" und die unvermeidliche Mitgröhl-Hymne „Julia und die
Räuber", sowie etliche Stücke aus dem (noch) aktuellen Album „Nord Nord Ost". Wobei
gerade „Sieben" und „Rätsel II" aus dem „Nord Nord Ost"-Album, die in der Studio-Version
auf mich immer etwas kalkuliert wirken, in der Akustik-Variante ganz gewaltig gewonnen
haben.
Interessanterweise wurden die Stücke aus dem „Engelskrieger"-Album komplett ausgelassen.
Anscheinend geht die Band jetzt auch auf Distanz zu dem – von vielen Fans ungeliebten – Album. Schade eigentlich. Gerade weil die Stücke auf „Engelskrieger" sowohl textlich als
auch musikalisch ziemlich harte Kost sind, wäre ein akustisches Arrangement hier interessant gewesen. Aber das ist wirklich der einzige Kritikpunkt – wenn es überhaupt einer ist – an einem rundum gelungenen Konzertabend.
Nach gut zwei Stunden Spielzeit, zwei Zugabenblöcken und dem grandiosen „Eisblumen" wurde das begeisterte Publikum in die vorsommerliche Krefelder Nacht entlassen. Und allen, die die akustische Variante von Subway to Sally jetzt schon wieder verpasst haben, kann man nur wünschen, dass es in spätestens einem Jahr eine „Nackt III"-Tour geben wird.
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