Mittelmaß, Normalität, Durchschnitt, die graue Masse. Wer sich dort wohlfühlt und gern im Einheitsbrei der menschlichen Mengen versinkt, der ist hier falsch! Konformität, Uniformität und unreflektiertes Mitläufertum sind es, die Heidi ad Hoc in ihrem Lyrikband "LilaSchwarz" zu einem ihrer großen Themen erklärt und in eindringlichen Worten immer wieder dagegen aufbegehrt. Raus aus den Zwängen der Gesellschaft! Leben und Lieben in Freiheit! Freiheit von dem engen Korsett der gesellschaftlichen Normen und Werte. Statt als "Zombie" im Alltag unterzugehen, appelliert sie an "Die Bestie" in uns, an die Individualität und den oftmals verschütteten Drang nach Wildheit. Wer nur schwer ertragen kann einen unangenehm-wahren Spiegel vorgehalten zu bekommen, wird ein ums andere Mal schlucken und sich in der Einsamkeit seiner Gedanken eingestehen müssen, dass das Bild im Spiegel doch auch ihn zeigt.
Dennoch ist "LilaSchwarz" weit mehr als nur ein Schrei nach Selbstverwirklichung: Es ist ein Blick in tiefe Abgründe von Wut, Trauer, Einsamkeit, Angst und Verzweiflung. Ein Blick in die weibliche Seele, getragen von ihren Wünschen und Sehnsüchten und doch täglich aufs Neue erschüttert von lähmender Unsicherheit, Ablehnung, Selbstzweifel, ja sogar Depressionen und Selbsthass. Harte Realität und wahnsinnige Gedankenwellen hat Heidi ad Hoc in die lyrischen Texte, die Satzfetzen von "LilaSchwarz" gebannt. Sie lädt uns in ihre Welt ein, lässt uns mitfahren auf der Emotionsachterbahn des Lebens und kotzt uns gnadenlos Wahrheiten vor die Füße, denen wir uns nur allzu gern entziehen würden. Aber sie reicht uns auch die Hand und schenkt das wohlig-warme Gefühl, dass wir nicht allein sind mit den "Dämonen der Finternis".
Heidi ad Hoc, seit Jahrzehnten am Niederrhein beheimatet, hat ihre lyrischen Grundsteine vor einigen Jahren gelegt, als sie dem Schriftsteller Gerry X begegnete. Als ehemalige Sängerin mit einiger Bühnenerfahrung ausgestattet, nahm sie seine Einladung als Gast-Leserin auf einer seiner "Bukowski-Nächte" dabei zu sein an und begeisterte Gerry X und Publikum im gleichen Maße. Seither ist sie fester Bestandteil dieser Performances. Im Laufe der Jahre entwickelten sich aus spontanen Bühneneinlagen die Charaktere "Karl & Karla, die Geschwister Bukowski", die immer noch regelmäßig bei "Bukowski-Nächten" für Unterhaltung sorgen. "LilaSchwarz" ist ihr lyrisches Debüt und wie Heidi es selbst bezeichnet, die veröffentlichten "Notschreie ihrer verwundeten Seele auf der verzweifelten Suche nach einem Ausweg."
Erschienen: 2008
77 Seiten
Culex Verlag
Website Heidi ad Hoc
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