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Langsam entwickelt sich das Turock in Essen zu einem meiner Stammläden... Kein Wunder, nirgendwo im Ruhrgebiet gibt es so regelmässig und so geballt Metal-Live-Power wie in diesem eigentlich doch recht überschaubaren Laden. Größe ist jedoch auch hier nicht alles, und so genießt das Turock bei Fans und Bands einen gleichermaßen guten Ruf.
So verwundert es auch nicht, dass z.B. Disbelief hier mittlerweile Stammgäste sind, und auch auf ihrer Hell Goes On Tour einen Zwischenstopp eingelegt haben. Mit den Bands Lay Down Rotten und Gorilla Monsoon im Gepäck, wurde am 16. Januar höllischer Metal zelebriert, und wir waren für euch vor Ort um uns einen Eindruck zu verschaffen.
Lay Down Rotten
Begleitet hat mich mal wieder unsere Brummelhexe, die sich mittlerweile als treue und zuverlässige Konzertbegleitung erwiesen hat. Gerade Events in ihrer Heimatstadt sind hier natürlich im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend - Also machten wir uns zeitig und zu zweit auf den Weg zum Ort des Geschehens. Geplant war an diesem Tag ja eigentlich auch ein Interview mit Disbelief, jedoch haben wir es nicht geschafft, den guten "Jagger" rechtzeitig ausfindig zu machen. Irgendwann hab ich diesen Plan dann auch einfach verworfen und ihm die Fragen jetzt stattdessen via Email hinterhergeschickt, in der Hoffnung euch das Interview bald präsentieren zu können. Ansonsten lief aber alles reibungslos, ich hab nette Fotos machen können und will euch nun noch die Protagonisten des Abends kurz näher bringen.
Gorilla Monsoon
Die Liebe zu Black Sabbath hört man den Recken von Gorilla Monsoon unweigerlich an. Das Quartett - welches sich übrigens zu Nics Freude nach einem bekannten Wrestler benannt hat - klingt nämlich richtig schön Retro, quasi als wäre der Metal der 70er und 80er ins neue Jahrtausend portiert worden. Vor einer solide gefüllten, aber längst nicht ausverkauften Halle wurde ordentlich gerockt und mit dem Publikum gefeiert, wobei sich Gorilla Monsoon im positiven Sinne als echte Poser herausgestellt haben.
Zum Beispiel erwähnte Frontmann Jack Sabbath in süffisantem, pseudo-arrogantem Tonfall und mit einem Augenzwinkern, das keine Musikwünsche erfüllt werden... um dann aber mit Krachern wie Night of the Wolverine, 50 Dollar Whore oder Born to Loose die Headbang-Gelüste des Publikums zu befriedigen. Auffällig war übrigens auch, dass der Gute bei manchen Songs eine Stimmfarbe aufweist, die sehr an den guten alten Lemmy von Motörhead erinnert, was an dieser Stelle definitiv als Kompliment zu verstehen ist. Wer solchem Oldschool-Flair zugetan ist sollte sich - falls nicht eh schon geschehen - Gorilla Monsoon mal zu Gemüte führen.
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Gorilla Monsoon
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Lay Down Rotten
Als nächstes kam eine Band, die mir bis dato lediglich namentlich bekannt war, sich aber durch ihren genialen Gig in meine persönliche Favoriten-Liste gespielt haben: Lay Down Rotten.
Ihr aktuelles Album Gospel of the Wretched im Gepäck, wurden natürlich bevorzugt Songs desselben zum Besten gegeben, wobei die Jungs neben ihrem hämmernden und brachialen Sound auch durch unglaubliche Energie überzeugten und die Bühne zu einem visuellen Schlachtfeld machten. Das Set umfasste solche Perlen wie Altering the whore, Where Spirits Lie Dead und He Who Sows Hate, um dann mit dem furiosen Reconquering The Pit sein Finale zu finden.
Zwischendrin gab es allerdings auch mal ein technisches Problem, welches zu einer kleinen Pause führte... Diese wurde aber mit kurzen Gitarreneinspielern wie dem Imperial March von Star Wars und dem Kirchen-Klassiker Danke meine Liebe Gemeinde gefüllt, was zu einigem Gelächter führte.
Ohne die anderen Bands nun ins Mittelmaß drücken zu wollen, waren Lay Down Rotten aus meiner subjektiven Sicht das Highlight des Abends. Sowohl vom Stil als auch der lebendigen Bühnenshow hat das Quintett einfach unglaublich viel zu bieten!
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Disbelief
Disbelief
Headliner des Abends und Anreisegrund waren ja wie bereits gesagt Disbelief. Seit nunmehr 20 Jahren gehört die Band um Zottelmonster Jagger zu den Ikonen der Deutschen Metal-Szene, und mischen munter Genre-Varianten zu einem ureigenen Potpourri, der den Hessen eine umfassende Fangemeinde gesichert hat. Zuletzt machten die alten Herren 2009 mit Protected Hell auf sich aufmerksam, einem sehr experimentellen, aber durchaus hörenswerten Werr, von dem auch der Song Hell Goes On stammt, dessen Name die Tour ja letztlich betitelt hat. Neben diesem performten Disbelief vom aktuellen Album auch Songs wie Hell/Aggression und die Publikumslieblinge Room 309 und Nemesis Rising. Aber auch ältere Stücke wie To The Sky und When Silence Is Broken durften natürlich nicht fehlen.
Was bei Disbelief etwas störte war der Umstand, dass die Musik auf der Bühne etwas von ihrer Vielschichtigkeit zu verlieren schien. Zwar sorgte die Band für beste Stimmung, und die Matten des Publikums flogen und kreisten fröhlich vor sich hin, aber stellenweise klang der Sound einfach so übersteuert, dass die individuelle Kraft die eigentlich in den Disbelief-Stücken liegt, nicht richtig zur Geltung kam. Der Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch, und Meister Jagger bewies ein weiteres Mal, dass in seinem Körper immer noch wahrlich viel Leidenschaft und Ausdauer steckt.
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Bleibt abschliessend nur zu sagen, dass es wieder mal ein lohnenswerter Ausflug ins Turock war, wenn gleich mich gegen Ende etwas Müdigkeit befallen hat, und ich mir langsam angewöhnen sollte, Ohrstöpsel im Handgepäck zu haben - Zwei Tage Tinnitus sind schon etwas lästig, und Gerüchteweise soll man diesen ja auch chronisch kriegen können.... Heisst: Laut wars auch, aber das gehört ja zum Metal wie die Meisterschale zum FC Bayern... In diesem Sinne: Bang on!
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