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München 1972: Während der olympischen Spiele dringt ein palästinensisches Terrorkommando ins olympische Dorf ein und nimmt mehrere israelische Athleten als Geiseln. Eine stümperhaft organisierte Befreiungsaktion durch die Polizei scheitert jedoch, und resultiert in einem Massaker, bei dem alle Geiseln, fünf der acht Attentäter und einige Polizisten ums Leben kommen.
Als Reaktion auf dieses Debakel gründet der israelische Geheimdienst Mossad die Sondereinheit "Gideons Schwert". Ihre Aufgabe: Die überlebenden Attentäter und die Drahtzieher des Terroraktes zu liquidieren, ganz gemäß des alttestamentarischen Ausspruchs "Auge um Auge, Zahn um Zahn".
Der Film Gideons Schwert beruht auf dem Roman "Die Rache ist unser - Ein israelisches Geheimkommando im Einsatz" von George Jonas, welcher sich darauf beruft, von einem gewissen "Juval Aviv" (angeblich Einsatzleiter der Einheit) die ganze Wahrheit erfahren zu haben. Inwieweit die geschilderten Aktionen der Wahrheit entsprechen, konnte bis heute nicht geklärt werden. Entstanden ist diese Verfilmung im Übrigen als kanadisch-US-Amerikanische Fernsehproduktion im Jahr 1986.
Erzählt wird die Geschichte der Sondereinheit aus der Sicht eben jenes Einsatzleiters, welcher allerdings unter seinem Pseudonym "Avner" auftritt. Dieser wird als Leiter einer Militäreinheit vom Mossad rekrutiert, um gemeinsam mit vier weiteren Spezialisten eine Liste von potentiellen arabischen Terroristen abzuarbeiten, was nichts anderes bedeutet, als diese ohne Rücksicht auf Verluste zu liquidieren. Als stolzer Israeli ist Avner natürlich sofort bereit, seinem Land zu dienen. Alles scheint in Ordnung, auch wenn er eine Weile von seiner schwangeren Frau getrennt leben wird... Doch dann wird ihm bewusst, dass ein solcher Guerilla-Krieg Opfer fordert, und stürzt in einen Konflikt zwischen Gewissen und Vaterlandstreue...
Zwar ist Gideons Schwert keine Hochglanz-Hollywood-Produktion wie z.B. Steven Spielbergs Munich (welches übrigens auf der gleichen Vorlage basiert), und man merkt dem Film das aus heutiger Sicht etwas angestaubte 80er-Flair an, aber das sollte nicht davon abhalten sich diesen Film zu Gemüte zu führen. Während Action nur in wenigen Momenten das cineastische Erlebnis prägt, bekommt der Zuschauer auf direkte Art die hohe Kunst und aber auch die Abgründe der Geheimdienst-Arbeit vorgeführt. Der Verlust von Kameraden, die Erkenntnis, dass auch (vermeintliche) Terroristen Familie haben, die um sie trauert, all diese Faktoren führen dazu, dass Avner sich letztlich die Frage nach Sinn und Unsinn von Rache stellen muss. Was ist Gerechtigkeit, und ab wann führt Gewalt nur noch zu mehr Gegengewalt?
Ohne den moralischen Zeigefinger zu übertrieben zu heben, regt Gideons Schwert somit zum Nachdenken an, ferner thematisiert der Streifen natürlich ein wichtiges Kapitel der Nachkriegsgeschichte. Gelegentliche Längen und kleinere Logik-Patzer sind hier sehr verzeihlich, insgesamt birgt diese Verfilmung zeitloses Potential und interessante Einblicke in eine Welt, die zeitlich und geographisch gar nicht so weit von uns entfernt ist, wie es zunächst scheint.
Ausstattung: 2 DVDs
Extras: Keine
Vertrieb: Lighthouse Home Entertainment (www.lighthouse-kg.com)
Spieldauer: ca. 190 Min
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