Dass aus den skandinavischen Ländern so allerlei Musik kommt ist ja kein
Geheimnis. Und dass vor Allem Gitarrenmucke es den Norwegern angetan hat,
dass konnte man ebenfalls in den letzten Jahren immer wieder beobachten. Auch
die Künstlerin Issa hat im letzten Jahrzehnt einige Alben
rausgehauen und ist jetzt drei Jahre nach ihrem letzten Longplayer mit
dem neuen Crossfire am Start.
Wer jetzt allerdings harte Riffs und laute Shouts erwartet, den muss ich
leider enttäuschen. Rockig poppig kommt das Album daher und tänzelt
um einen herum, dass einem fast schlecht wird. Allerdings nur fast.
Grunsolide geht der Opener und Namenträger Crossfire direkt in
die Vollen. Das wichtigste Element neben dem Gesang ist absolut das
Keyboard, das dem Song einen märchenhaften Touch verleiht und
süßlich verspielt klimpert. Dazu dann zur Mitte hin ein perfekt
eingesetztes Gitarrensolo, gepaart mit dem folgenden Ohrwurm-Refrain und
wir haben einen rundgeleckten Song an dem man abzurutschen droht. Mit dem
folgenden New Horizon wird es dann zunächst etwas elektonischer,
der Charakter von Issa ist aber weiterhin unverkennbar.
Erinnert ein wenig an die 80er Elektro-Bewegung und hat schon ein paar
mehr Kanten als der Vorgänger. Eins muss man der Dame ja lassen, auch
wenn ihre Musik nicht jeden Geschmack trifft, die Ohrwürmer sind
garantiert. Wirklich jede Gesangline im Refrain sitzt so gut auf den
Gitarren und Keys, dass man unbedingt mitsummen will. Allerdings ist es
wirklich nicht nötig in JEDEM Song ein Gitarrensolo zu haben.
Einen kleinen Höhepunkt haben wir dann mit Raintown in dem
sich Steve Overland die Ehre hat und ein Duett zum Besten gibt, dass
zwar vor Kitsch nur so trieft aber musikalisch einwandfrei ist und mal
wieder ins Ohr geht. Beide Stimmen ergänzen sich wunderschön und kreieren
einen ganz eigenen Charakter. Danach geht es erstmal malerisch weiter,
mit Songs voller niedlicher Melodien, die allerdings mit Emotionen
vollgestopft sind. Mit Heartbeat haben wir dann wieder einen Song,
den man nach dem Hören für einige Stunden nicht aus dem Kopf bekommt.
Cooler Track, passt gut in das Gesamtkonzept rein. Und so geht es dann
auch radikal bis zum Ende weiter.
Elf Songs voller Gefühl und coolen Melodien warten darauf gehört zu
werden. Wer auf melodiösen Hardrock steht, der kann bei Crossfire
ohne mit der Wimper zu zucken zugreifen. Die Songs sind mehr als rund,
mir persönlich fehlen ein paar Ecken und Kanten aber das ist natürlich
Geschmackssache. Die Lieder gehen ins Ohr und alle Musiker spielen ihre
Instrumente wahrscheinlich im Schlaf, das Maß an Professionalität ist
hier nämlich ganz weit oben anzusetzen. Jeder noch so kleine Ton sitzt an
genau der richtigen Stelle und macht jeden einzelnen Track von Issa
zu einem phantasiereichen und verspielten Erlebnis. Beim nächsten Album
würde ich mir noch ein bisschen mehr Abwechslungsreichtum und Innovation
wünschen aber generell kann man mit einer perfekten Instrumentalisierung
und einem solchen Gesangsorgan nicht viel falsch machen.
Anspieltipps:
Crossfire
Raintown
Heartbeat
Tracklist
1. Crossfire
2. New Horizon
3. Raintown
4. Long Time Coming
5. Fight Fire With Rain
6. Heartbeat
7. Electric Lights
8. Ghost Inside My Heart
9. Red Lights
10. We Rise
11. Only You
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Veröffentlichung:20.02.2015
Stil: Melodic Hardrock / Pop
Label: Frontiers Records
Facebook: www.facebook.com/issasite
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