Ich habe mir nichts Böses dabei gedacht, als ich die Scheibe von 7 Ray
eingelegt habe. Aber nach der einen Stunde war ich erst einmal ein wenig
verwirrt. Soviel zu den Hintergrund-Informationen des Künstlers:
Vor gut zwölf Jahren war er Bandleader von Tim Tim, aus deren
Album Under The Sun ganze vier Songs es in die Top Ten Platzierung
der Charts schafften. Da wurde ich das erste Mal hellhörig. Diese
Band bewegte sich vor Allem im Raggae-Stil. Und da war mein zweites
Aufhören. Underneath The Mango Tree wurde sogar zum Nummer eins
Hit und bekam Goldstatus. Und genau dieser Künstler ist mit seinem neuen
Album Somewhere In A Scarlet Sky in der Popmusik gelandet.
Nach den Infos und dem Durchhören des Albums stand ich ein wenig ratlos
da. Ich hatte also mehrere Optionen. Erstens: Das Album beiseite legen
und dementieren, dass ich es je bekommen habe. Zweitens: Es jemandem
zeigen, der mit solcher Musik etwas anfangen kann. Also habe ich mal
Mama reinhören lassen, da sie mehr den Verbraucher dieser Musikrichtung
repräsentiert. Ihr gefiel das Album sehr und so konnte ich mich auch
auf unbekanntem Terrain einigermaßen gut bewegen.
Pop steht hier in erster Linie ganz groß auf der Stirn jedes einzelnen
Songs. Die Gitarren dudeln soft vor sich hin, der Gesang kommt klar
und sehr gut verständlich durch die Boxen und das Schlagzeug kommt,
wie hätte es anders sein sollen, aus der Dose. Wenn man bedenkt, dass
die Songs von Hit-Legende Uwe Fahrenkrog-Petersen unterstützt wurden,
dann kann ja nichts Schlechtes dabei herauskommen, hat der gute Mann doch
schon Nena und N Sync zum Erfolg verholfen.
Während man also in guter Pop-Manier die achtzehn Songs hinunterschlendert,
darf man immer wieder stoppen und neue Elemente auf sich einwirken lassen.
So hat Scarlet Sky absoluten MTV-Charakter und hat es sogar auf
den Soudtrack des starbesetzten Filmes "The Informers" geschafft.
Unthinkable ist nach diesem gelungenen Opener leider so
ultrakitschig, dass man hier ohne großes Tam Tam gleich weiterschalten
kann. Mit C´est Lamour hat man dann den Eindruck um ein paar
Jahrzehnte zurückversetzt zu sein. Aber der Song geht gut durch und
hat einen Platz in den Anspieltipps verdient. Einige Songs werden auch
leicht angerockt, Crazy hat eine sehr gefühlvolle Gitarre,
Blood hat einen dunkelgrauen Charakter und The Devil Made Me
Do bewegt sich auf dem schmalen Grad zwischen Pop und leichtem
Pop-Rock hin und her. Mit Hit Me With Your Rhythm Stick wird
das Cover von Ian Dury aufgefahren, im guten alten 90er Jahre-Stil.
Aber auch die noch seichteren Seiten werden hier gezeigt. So darf es
schnulzig und ein wenig zu kitschig mit More, Beautiful
und Angel werden. Ganz cool tritt der Song Heaven auf,
der vor Allem von den elektronischen Elementen lebt. Verträumt und
schmeichelnd gliedert dieser Track sich in den Rest ein. Das Outro
rundet den Longplayer ab und macht sicher Bock auf mehr, wenn man denn
auf diese Art Musik steht.
Als Rock- und Metalliebhaber kann ich mich mit dieser Scheibe so gar
nicht anfreunden, allerdings wird musikalisch hier sehr viel aufgefahren.
Liebe Metalheads, lasst bloß die Finger davon, jedenfalls für euch selber.
Wenn ihr allerdings noch ein Geschenk für die chartbegeisterte Freundin
oder Mama sucht, dann solltet ihr zugreifen. Achtzehn Songs voller
Emotion sind hier zu finden, dabei steht Quantität hier nicht vor
Qualität, da sich Somewhere In A Scarlet Sky auch techisch
blicken lassen kann. Mein Fazit also: Nettes Scheibchen, für den
Normalverbraucher absolut geeignet aber Rocker sollten hier einen weiten
Bogen drum machen. Auch 90er-Jahre Popkids dürften ihren Spaß dran haben.
Mama ist die Beste!
Anspieltipps:
Scarlet Sky
C´est Lamour
Hit Me With Your Rhythm Stick
Tracklist
1. Intro
2. Scarlet Sky
3. Unthinkable
4. Everyone Knows It
5. C´est L´amour
6. Crazy
7. More
8. Blood
9. Hit Me With Your Rhythm Stick
10. Heaven
11. Last Night On Earth
12. Beautiful
13. All My Life
14. Can You Hear Me Calling
15. Angel
16. Maniac
17. The Devil Made Me Do It
18. Outro
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Veröffentlichung: 26.07.2013
Stil: Pop
Label: 7music
Website: www.7ray.de
Facebook: www.facebook.com/seven.ray
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