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Cabaret Grey: Stirring

Cabaret Grey - das klingt weder nach Metal, noch nach einem gothictypischen Namen. Man hat es also entweder mit einem kreativen Goth-Project zu tun, oder, worauf ich persönlich sehr gehofft habe, mit einer 80s-Deathrock Band. Tatsächlich kristallisiert sich in Sekunden der altbekannte und fast vergessene rockige Stil der 80er Jahre heraus. Die polnische Band, bestehend aus Frontfrau und Geigerin Salomea Wrona und Gitarrist Leszy, den Live-Mitgliedern Ziggy am Bass und Drummer Daroo setzen auf klare Linien aber auch auf leichte Abwechslung, was die nun zweite EP Stirring zu einem ganz besonderen Leckerbissen für jeden Clubgänger macht.

Ohne viel Drumherum startet der Opener Grey Lights mit typischem Darkwave Sound. Sprich, einem durchgängigen Schlagzeug, fast überhörbare Gitarre sobald der Bass einsetzt und Gesang, der durch Mark und Bein hallt, sich in die dunkelsten Tiefen stürzt, sich dann wieder fängt und den Zuhörer in schwebende Höhen bringt. So geht es dann auch erstmal weiter. Der zweite Song Sarah setzt auf effektvolle Gitarre zu Beginn und auf tanzbare Rhythmik. Der Bass knallt hier vollkommen raus und scheint die Tonleitern unkontrollierbar rauf und runter zu hüpfen. Das bringt zwar dennoch keine große Abwechslung rein, aber das wäre hier auch absolut Fehl am Platz. Auch der Namensgeber, der mit sechs Songs doch recht langen EP führt die Stimmung der scheinbar drohenden Gefahr unter den gesanglichen Weckrufen immer weiter. Kleine verzerrte Zwischenteile erinnern an bizarre Horrormelodien, hätten ruhig ein oder zwei Mal öfters vewendet werden können aber sind im Großen und Ganzen richtig platziert. Mit The Reason fahren Cabaret Grey einen Gang runter, die Stimmung wird allerdings weiter getragen. Hier kann man sich einfach zurücklehnen und die durchdringende Stimme genießen. Immer wieder schleicht sich die Gitarre zupfend aus dem Hintergrund nach vorne um dann schnell wieder zu verschwinden. Kurz vor Ende gibt es dann noch ein kleines tragendes Interlude, dass die Band passenderweise nach sich selbst benannt hat. So ein Stück würde der Normalverbraucher vielleicht am Anfang eines Platte vermuten. Aber hier zeigen Cabaret Grey auf, dass sie sich eben nicht nach Standards richten, sondern den eigenen, in der Vegangenheit gebliebenen Kopf, durchsetzen.

World Of Glass beendet dann das Album, natürlich nicht mit einem Knall, aber dennoch mit einem tiefen Eindruck beim Zuhörer und dem starken Verlangen, den Repeat-Knopf zu drücken um das gelungene Ding von vorne anzufangen. Die Geige tritt hier übrigens am stärksten aus der wabernden Wand hervor. Eigentlich schade, denn die Sängerin versteht sich auf das Saiteninstrument scheinbar sehr gut und bringt so noch eine paar sehr passende Klänge mit rein.

Die EP endet mit langer Stille und einzelnen Gitarrentönen. Scheinbar ein kleiner trauriger Moment, der den Abschied ganz deutlich raushören lässt, aber auch eine Ankündigung an den Hörer: Das war es noch lange nicht!

Alles in Allem ist Stirring ein sehr durchgehendes Werk. Die Songs haben zwar alle den gleichen Charakter, unterscheiden sich aber dennoch in Tempo und tatsächlich auch der Stimmung. Die Faszination für Tod und die damit einhergehende Schönheit fließt durch jede Note dieser EP und entführt den Zuhörer absolut in die Vergangenheit. Für Fans von den Sisters Of Mercy, Christian Death oder Siouxsie and the Banshees sind Cabaret Grey ein absolutes Muss. Mutig, mutig mit Retro-80s-Rock-Goth auf die heutige schnelle und doch recht heitere und energiegeladene Musikwelt loszugehen. Aber mit Erfolg gekrönt.

Leider gibt es die EP ab dem 14. Februar nur zum Download bei den bekannten Portalen wie iTunes, Amzon und Co.

Anspieltipps
Grey Lights
Stirring

Trackliste
01. Grey Lights
02. Sarah
03. Stirring
04. The Reason
05. Cabaret Grey
06. World Of Glass

Veröffentlichung: 14.02.2012
Stil: 80s Darkwave / Deathrock
Label: afmusic
Website: http://www.cabaretgrey.com
MySpace: http://www.myspace.com/cabaretgrey

Cover
Dartshop.org

02/25/12 by HerInfernalMajesty

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