Willkommen bei Nightshade
Wähle: Onlineshop | Magazin
Name: Passwort: | Passwort vergessen? | Registrieren



Rezension (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

Verlustprinzip: Ganz nah am Licht

Die sogenannte "Neue Deutsche Todeskunst" bezeichnet eine Musikströmung, die vor allem Ende der 80er/Anfang der 90er in der Gothic-Subkultur aufkam und sich besonders durch ihre düster-morbide Stilistik, die oftmals eher ruhigen Melodien und das mit markanter Stimme meist eher gesprochene denn gesungene Wort auszeichnete. Ihre bekanntesten Vertreter waren und sind mit Sicherheit Bands wie Das Ich, Goethes Erben, Relatives Menschsein und Lacrimosa. Einige dieser Acts pausieren oder wurden aufgelöst, die anderen haben ihre Stilbandbreite im Laufe der Jahre erweitert, hoffnungsvolle Nachfolger gab es fast keine, und so scheint die NDK, wie sie seinerzeit bestand, wieder ausgestorben.

Nein, ich versuche mich hier nicht an einem neuen Wikipedia-Eintrag. Vielmehr geht es mir darum, mal klare Fronten zu schaffen, denn besagte Bands und ihre Musik haben mich in meiner frühen Jugend entscheidend geprägt, sozialisiert und in die schwarze Szene hinein gezogen. Sie haben daher für mich einen hohen Stellenwert. Und wie es so oft bei solchen Dingen ist, man verfällt gerne in Nostalgie. Das haben Verlustprinzip bei mir schon einmal geschafft, vor einem Jahr, als sie ihren Erstling Lyrische Konstruktionen vetröffentlichten, und sie schaffen es auch jetzt wieder.

Ganz nah am Licht heißt das neue Werk, das wieder dunkle Poesie mit oftmals monotoner, stets jedoch drückender Melancholie-Elektronik vermengt. Die neuen Stücke sind nicht selten sehr nah an Goethes Erben, so erinnert Denken stark an Zimmer 34 und auch Assoziationen zum kontroversen Blau/Rebell-Album der Erben werden wach. Aber auch Einflüsse von Relatives Menschsein scheinen auf Ganz nah am Licht (wie schon beim Vorgänger) wieder unverkennbar, der Opener Wir freuen uns ist hier nur ein Beispiel.

Ich will hier natürlich nun keine Plagiatsdiskussion schüren. Verlustprinzip sind sicher alles andere als Kopisten, die sich in gemachte Betten betten. Aber man muss es deutlich sagen: Jeder, der wie ich ein Kind oder Freund der besagten NDK ist, wird bei diesem Trio endlich mal wieder einen würdigen und vor allem brandneuen Vertreter jener Zunft finden und sich mit den Werken auf Ganz nah am Licht identifizieren können. Nicht jeder Hörer wird das mögen, aber so mancher wird es lieben. Und wenn ihr mich fragt: Eine Band wie Verlustprinzip hat der Szene viele Jahre lang gefehlt.

Trackliste
1. Wir Freuen Uns
2. Tod Wie Stein
3. Reflexion
4. Inneres Kind (solange Zeit)
5. Denken
6. All Diese Wesen
7. Naturpoet
8. Nachtlicht
9. Manchmal

Veröffentlichung: 17.10.2011
Stil: Neue Deutsche Todeskunst
Label: afmusic
Bandcamp: verlustprinzip.bandcamp.com
MySpace: www.myspace.com/verlustprinzip
Facebook: www.facebook.com/pages/Verlustprinzip/134795906550019

Cover
SchwertShop

18.10.2011 by Otti

Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel
Wie Du uns unterstützen kannst:
Dir gefällt unsere Arbeit? Das ist toll! Allerdings kostet sie Zeit und Geld, daher würden wir uns wir uns über die Zahlung einer freiwilligen Lesegebühr freuen! Auch mit dem Einkauf in einem unserer Shops kannst Du uns unterstützen:
eBay | Cardmarket | Booklooker | Kleinanzeigen
Zudem würden wir uns freuen, wenn Du einen eventuell vorhandenen "Adblocker" deaktivierst und/oder unsere Website und Inhalte in die Welt teilst. Vielen Dank!

Weitere Beiträge zu Verlustprinzip:

23.11.2010afmusic: Buy CDs, choose your price(Pressemeldung: Musik)
12.11.2010Verlustprinzip: Lyrische Konstruktionen(Rezension: Musik)
ImpressumAllgemeine GeschäftsbedingungenDatenschutzerklärung

Postanschrift + Kontakt:
Nightshade - Frank van Düren
Landfermannstraße 9, 47051 Duisburg, Deutschland
Mail: info@nightshade-shop.de
Tel: 0203/39346380 | Mobil: 0170/3475907

Alle Rechte bei Firma Nightshade und Frank van Düren, ausgenommen eingetragene Markenzeichen der jeweiligen Hersteller und externe Webprojekte.
Konzept und Design 2001-heute by Nightshade/Frank van Düren.