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Attonitus: Opus II - Von Lug und Trug

Mittelalterliche Rockmusik hat sich innerhalb nur weniger Jahren von einer Nischenmusik zu einem international und szeneübergreifend anerkannten Phänomen entwickelt, nicht zuletzt dank großer Erfolge von Bands wie In Extremo, Schandmaul oder Subway To Sally. Natürlich hat sich in diesem Fahrwasser bereits einiges an Nachwuchsbands hervor getan - Wobei das natürlich vergleichsweise wenige sind. Um in dem Genre ernsthaft mithalten zu können muss man eben auch "exotischere" Instrumente präsentieren können, also Sackpfeifen, Streichinstrumente, Flöten aller Art, aber auch Harfen, Nyckelharpas oder diverse ungewöhnliche Percussions. Hier passende und talentierte Musiker zu finden ist wohl nicht immer die einfachste Aufgabe in einer Zeit, wo viele Jugendliche bei einer E-Gitarre schon an Spielkonsolencontroler mit bunten Tasten denken.

Aus dem nordischen Flensburg kommend, haben Attonitus sich vor etwa einer halben Dekade vorgenommen, diesen Mangel an guten Newcomern im Genre etwas auszugleichen. Sowohl als reine Mittelalter-Combo auf den entsprechenden Märkten, als auch in einer Rock-Formatio, wollen die Mannen und Maiden ihr Publikum unterhalten, mitreißen und zum Tanzen bewegen. Dies zu unterstreichen haben sie auch bereits Silberlinge erschaffen und unters Folk gebracht - 2007 war es das mit traditioneller Musik gespickte Album In Taverna Cerritus, ein Jahr später folgte die erste Rockscheibe Opus I - Von Blitz und Donner.

Letzteres wird nun mit Opus II - Von Lug und Trug fortgesetzt, was zudem auch meinen ersten echten Berührungspunkt mit den Spielleuten von Attonitus darstellt. Auffällig ist sogleich, dass Sänger Vodric Kurzweyl sich stimmlich irgendwo zwischen Eric Fish und Alea dem Bescheidenen einordnet, zudem haben Attonitus anscheinend auch bei ihrem Rock-Set eine sehr starke Ausprägung des mittelalterlichen Aspektes vorzuweisen, die traditionellen Instrumente dominieren oftmals.
Allerdings spürt man hier noch die vergleichsweise geringe Erfahrung der doch recht vielköpfigen Truppe, was sich vor allem darin ausdrückt, dass der Sound die meiste Zeit etwas schleppend, wenn nicht gelegentlich lahmarschig ist. Viele Songs und auch Instrumentalpassagen plätschern vor sich hin, selbst wenn es sich vom Kern her eigentlich um kantige Kompositionen handelt. Und wenn es dann mal flotter wird (z.B. bei Tanzt ohne Zweifel) dann wirkt der Sound matschig und die Instrumente nicht vollkommen aufeinander abgestimmt.

Insgesamt macht Von Lug und Trug so den Eindruck, als hätten Attonitus zuviel gewollt. Zuviele Instrumente, zuviele Songs, zuviel Abwechslung - Dadurch wirkt das Gesamtergebnis über weite Strecken ziemlich unrund. Das ist schade, denn blendet man diese Kritik aus, dann entdeckt man zahlreiche tolle Ideen und eine echte Spielmannsseele, die der Band innewohnt. Songs wie Skol oder auch Inquisition machen durchaus Laune und Lust auf mehr, wenngleich selbst hier kleine Schönheitsfehler das Gesamtbild trüben. Insgesamt muss ich aber sagen, Opus II - Von Lug und Trug wirkt einfach unausgereift und verschenkt somit zuviel Potential. Schade.

Trackliste:
01. Introduktion
02. Von Lug und Trug
03. Der Ketzer
04. Deus lo vult
05. 12 Brüder
06. Der alte Ritter
07. Im Verrat
08. Labyrinth
09. Inquisition
10. Venus
11. Winternachtstraum
12. Laut
13. Skol
14. Tanzt ohne Zweifel

Veröffentlichung: 25.03.2011
Stil: Folk/Mittelalter/Rock
Label: Black Bards
Website: www.attonitus.de
MySpace: www.myspace.com/attonitus

Cover
asVerein

03/18/11 by Otti

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