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Autumn Ball 2010: Hannover im Herbst

Wir hatten es bereits angekündigt, das "herbstliche Tanzfest" aus dem Hause Protain namens The Autumn Ball 2010. Erneut haben die Macher des Amphi Festivals eine neue Veranstaltung ins Leben gerufen, um das dunkel angehauchte Partyvolk mit toller Musik zu unterhalten. Sicher darf man dieses Event als logische Erweiterung dessen sehen, was die Organisatoren bereits mit der etablierten Christmas Ball-Festivalreihe begonnen haben. Wer weiß, vielleicht wird es dann in Zukunft auch deutschlandweite Autumn Balls geben?

Aber genug der Spekulationen, hier will ich euch vom Autumn Ball 2010 berichten, und wie ich diese Veranstaltung erlebt habe. So war zum Beispiel die An- und Abreise nicht unbedingt einfach, immerhin liegt Hannover gut und gerne 350 km von meinem Heimatörtchen entfernt - Hinzu kommt, wie einige Leser schon mitbekommen haben könnten, dass mir dummerweise gerade ein funktionierendes Vehikel fehlt um selbst zu fahren.
Die "Rettung" fand sich in diesem Fall in Gisela von Spider Rock Promotion, die ebenfalls zum Autumn Ball wollte, so konnte man eine nette kleine Fahrgemeinschaft bilden. Zwar musste ich noch die Bahn bis nach Duisburg nehmen, wo sie mich aufgesammelt hat, aber das war dann für mich eher ein Katzensprung.

Gemeinsam fuhren wir also am Freitag Nachmittag los in die niedersächsische Landeshauptstadt. Die Zeit für eine solche Reise war eigentlich denkbar ungünstig: Wochenendverkehr, Feierabendverkehr, Ferien-Ende in NRW... Wenn man bedenkt, wie voll die A2 normalerweise an solchen Tagen ist, hatten wir mit unseren kleineren Staus noch richtig Glück, und kamen sogar pünktlich um 19 Uhr (also zum Einlass) am Capitol in Hannover an.


Tanzwut

Am Ort des Geschehens galt es für uns zunächst einmal, die Anja von Teufel Promotion zu finden, zum einen um mal ein persönliches Kennenlernen unter allen Beteiligten herbeizuführen, vor allem aber auch, weil ich an diesem Tag noch ein Interview mit Tanzwut geplant hatte. Man fand sich schnell am Merchstand, klärte alles ab und so konnte ich mir das Capitol mal anschauen, bisher kannte ich den Laden ja nur vom Namen. Im Grunde handelt es sich um eine Eventhalle mit Empore, also nichts weiter besonderes, wenn auch mit durchaus nettem Ambiente. Witzig ist allerdings die Lösung, die man sich wegen des Rauchverbots hat einfallen lassen: Steht man vor der Bühne und blickt nach oben rechts ist dort ein verglaster Raum zu finden, der eine eigene Bar enthält und als Raucherkabuff verwendet wird - Irgendwie ist das drollig. So kann man das Geschehen auf der Bühne verfolgen und dennoch rauchen. Ob der Klang bei dieser Vollverglasung allerdings noch was taugt wage ich zu bezweifeln.

Was (zumindest an diesem Abend) im Capitol reichlich dämlich gelöst war, war der "Fotograben". Statt wie bei anderen Venues einfach einen Raum vor der Bühne abzugrenzen, gab es hier einen Aufstieg, der fast auf Augenhöhe mit den Musikern angesiedelt war. Das Resultat: Wir Fotografen standen dem zahlenden Publikum während der ersten Lieder immer so richtig schön im Weg. Ich weiß nicht wie es den anderen Presseleuten dabei ging, aber mir war das mehr als unangenehm... Ich mach gerne schöne Fotos aus einer guten Position, aber die Besucher dabei so empfindlich in ihrem Konzerterlebnis zu stören muss eigentlich nicht sein. Das hatte dann auch zur Folge, dass ich immer nur kurz dort oben stand, und ansonsten aus dem Publikumsraum geknippst habe. Ein weiterer Nachteil an diesem "Graben" war: Er war dermassen schmal, dass man seine Position nicht wechseln konnte ohne die anderen Fotografen halbwegs umzurennen.

Wo wir gerade beim Meckern sind, gibt es noch einen ganz anderen Kritikpunkt, nämlich die technischen Probleme. Bei Protain habe ich sowas noch nie erlebt, weswegen ich da an sich ein Auge zudrücken möchte, aber erwähnt werden sollte es in diesem Bericht. Und zwar gab es offenkundig beim Soundcheck sowohl bei Qntal als auch bei Tanzwut Schwierigkeiten, was im Resultat zu übelst verlängerten Umbaupausen und verkürzten Sets führte. Gerade die Mannen um den Teufel wurden aus Zeitmangel mitten im Gig regelrecht abgewürgt, was vielen Gästen sauer aufgestossen ist. Was genau die Probleme waren weiß ich nicht - ich vermute die Techniker waren mit der Vielfalt unterschiedlicher Instrumente an diesem Abend einfach überfordert. Aber durch einen früheren Beginn, eine Band weniger oder sonstige Planungsoptionen für längere Umbaupausen sollten sich solche Probleme wohl in Zukunft vermeiden lassen.


Staubkind

Trotz aller Kritik gab es aber natürlich vor allem positives auf dem Autumn Ball 2010 zu erleben, so zum Beispiel den Auftritt von Louis Manke und seiner wundervollen Band Staubkind. Ich will den Gig an dieser Stelle gar nicht weiter zerlegen, die Jungs sind halt immer wieder ein Konzert wert. Gespielt wurden unter anderem Hits wie Königin und Zu Weit.

Direkt im Anschluss an den Staubkind-Gig sollte dann besagtes Interview mit Tanzwut erfolgen. Ich hatte eigentlich vor, das kurz zu halten, um nur eben auf die Umstände der Trennung von Corvus Corax einzugehen und mir ein ausführliches Ausfragen für die Zeit um das kommende Album aufzusparen... Zeitlich hätte das also eigentlich gut in die Umbaupause gepasst. Dummerweise sind Gisela und ich dann noch recht lange mit Teufel, Ardo und ihren Spießgesellen im Backstage versumpft und haben uns verquatscht, weswegen ich von Der Fluch leider nur den letzten Song (Werwolf) mitbekommen habe. Etwas schade eigentlich, schließlich war dies die einzige Band vom Autumn Ball 2010, die ich noch nie live gesehen habe, zudem kenne und mag ich ihre Musik seit vielen Jahren. Aber gut, sich vom Teufel den neusten Tratsch und zahlreiche Anekdoten aus der Kategorie "Hinter den Kulissen" erzählen zu lassen war sicherlich Entschädigung genug für diesen "Ausfall".

Es folgte - wie schon erwähnt - eine viel zu lange Umbaupause, bevor dann Qntal endlich mit ihrem Konzert loslegen durften. Trotz der langen Wartezeit gaben sich die Mittelalter-Elektroniker um Frontfrau Syrah und Ausnahmemusiker Michael Popp sehr ausgelassen. Besonders spannend war es die neue Live-Mitmusikerin Mariko zu erleben, die vor allem als Geigerin antrat, aber auch oft gesanglich in spannende Backgroundgesänge oder Duette mit Syrah stieß - Dieser Neuzugang hat der Band sicherlich gut getan. An Songs hatten Qntal unter anderem Veni und das Palästinalied im Repertoire, vermisst habe ich allerdings den Klassiker Ad Mortem Festinamus. Ob dieser in meiner kurzen Raucherpause gespielt wurde oder aber einer verkürzten Spielzeit zum Opfer fiel kann ich leider nicht sagen, ich vermute aber eher letzteres. Trotzdem war es wie immer ein Genuss, Qntal auf der Bühne zu erleben.


Qntal

Vierter Act an diesem Abend waren dann eben Tanzwut. Auch hier war es besonders spannend, wie sich die neuen und wieder zurückgekehrten Musiker in die neue Formation einfügen würden, schliesslich hatten die Berliner noch nie zuvor in dieser Besetzung gespielt - und um dem Interview vorwegzunehmen sei verraten, dass es vorher gerade mal drei gemeinsame Proben gab. Was die tanzwütigen da ablieferten war ein wahres Freudenfest! Zwar waren die Backing Vocals deutlich zu leise abgemischt, ansonsten aber schmetterte die Band eine Hymne nach der anderen, und es schien fast als hätte etwas ungeahnte Energien in ihnen entfesselt. Auch die beiden noch sehr jungen Neuzugänge Trymr und Jan fügten sich perfekt ins Live-Gefüge ein. Im Gedächtnis geblieben sind mir hier solche Hits wie Ihr wolltet Spaß, Das Meer und Labyrinth der Sinne, meinen Favoriten Bitte, Bitte haben Tanzwut allerdings nicht gespielt. Vermutungsweise eben, weil sie wie schon angedeutet dann plötzlich den Gig abbrechen mussten, um den Zeitplan einzuhalten und die Bühne pünktlich für Oomph! freizugeben.

Letztere haben Gisela und ich uns dann allerdings gespart. Nicht weil wir die Band nicht mögen, sondern weil es eben schon reichlich spät war und wir noch eine sehr lange Heimreise vor uns hatten, zudem hatten wir beide Oomph! in diesem Jahr schon erleben und geniessen können. Besonders für mich wurde die Nacht aber dennoch verdammt lang, da ich dummerweise vorher keine Zugfahrpläne gecheckt und deswegen frühmorgens zwei Stunden am Düsseldorfer Hauptbahnhof herumgelungert habe. Die langen Reisen an diesem Tag ermöglichten es mir aber wiederum, das Nintendo DS-Spiel Vampire Moon ausführlich zu testen - so habe ich aus der Not eine Tugend gemacht.

Zum Autumn Ball 2010 bleibt noch zu sagen, dass es für ein Protain-Festival überraschend chaotisch ablief, was mich ehrlich verwundert. Allerdings steckt man als Besucher in den Gründen dafür nicht drin, schiefgehen kann immer mal was. Insgesamt war es auf jeden Fall ein schöner Abend und die lange Reise wert.

Bildergalerien:
Qntal
Staubkind
Tanzwut

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10/25/10 by Otti

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