Athorn: Phobia

Metalbands gibt es ja echt wie Sand am Meer, und regelmäßig werden neue gegründet. Als Newcomer hat man es da dann auch eher schwer, sich wirklich durchzusetzen, es sei denn man kann auf eine gehörige Portion Vitamin B zurück greifen, oder aber man ist wirklich so gut dass die Mosh-Gemeinde einen einfach lieben muss. Auf ersteres können Athorn anscheinend zurückgreifen, schliesslich sind die fünf Hannoveraner anscheinend alle im Musikbusiness tätig. Aber reicht das? Und schafft es ihr in wenigen Tagen erscheinendes Debüt Phobia auch, musikalisch zu überzeugen? Wir nehmen uns die Scheibe mal zur Brust...

Wie der Titel schon sagt beschäftigt sich das Quintett auf seinem Erstling mit der menschlichen Psyche, vor allem mit Phobien und anderen seelischen Abgründen. Die inneren Dämonen werden aufgezeigt und angegangen, was natürlich nach entsprechend finsteren Musikfiles schreit... Die gibt es auf diesem Album allerdings nur bedingt. Athorn präsentieren sich überraschend vielschichtig und verarbeiten diverseste Stilistiken in ihren Songs, so dass man sich mal an Heavy Rock erinnert fühlt, dann wieder Powermetal oder auch Death-/Black-Ambiente vorfindet. Das macht Laune und engt nicht ein, wenngleich es auch dafür sorgt, dass Phobia zunächst schwer fassbar wirkt. Der Hörer muss den Jungs von Athorn hier ein wenig Zeit gönnen, um sich in seine Seele zu spielen.

Aller Anfang ist schwer, Athorn dürften sich hier aber gute Grundlagen verschaffen haben. Phobia ist sicherlich noch kein Meisterwerk, dazu ist die Scheibe mal zu zäh, mal zu gewöhnlich. Die kreativen und abwechslungsreichen Aspekte überwiegen aber eindeutig, wodurch sich ein sehr positiver Gesamteindruck ergibt. Wenn die Jungs so weitermachen werden sie ganz schnell viele Schritte nach oben unternehmen, zudem klingen die Songs nach geballter Livepower. Ein Athorn-Konzert in nächster Zeit mitzunehmen wäre also in jedem Fall ein Plan!

Veröffentlichung: 17.09.2010